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OMR Festival: Mehrweg ohne Vorkasse

Lese weiter unten, wie das Mehrwegsystem auf der OMR in den Jahren 2024 und 2025 weiterentwickelt wurde.  Mit der Etablierung eines flächendeckenden Mehrwegsystems für Kaltgetränke mit einem Umlauf von rund 280.000 Bechern und Gläsern und einem Pilotprojekt zur Erweiterung des Mehrwegkonzepts auf Speisen bei OMR 23 arbeiten die Veranstalter:innen stetig daran, das Event Schritt für Schritt nachhaltiger zu gestalten. Problematik Die Nutzung von Einwegtellern, -schüsseln und -besteck verursacht große Mengen an Abfall. Um das gesamte Einweggeschirr zu ersetzen, braucht es umfassende technische und logistische Expertise. Alle Essensausgaben müssen durchgängig an beiden Veranstaltungstagen mit ausreichend Mehrweggeschirr für Speisen versorgt werden. Die Anschaffung eigener Mehrwegprodukte ist dabei nicht zielführend: Eine ganzjährige Einlagerung verursacht einerseits Kosten und steht andererseits im Widerspruch zur angestrebten regelmäßigen Nutzung. Nicht zuletzt bedeutet ein hoher Qualitätsanspruch an die Mehrwegprodukte in der Regel auch hohe Produktionskosten. Lösungsansatz Für OMR23 wurde das bestehende Mehrwegkonzept auf Speisen erweitert. Hierzu wurde als Test ein Pilotprojekt in der Food-Halle umgesetzt, in welcher 20 Food Outlets platziert waren und rund 38.000 Speisen an zwei Veranstaltungstagen verkauft wurden. Mit Vytal Events wurde ein Dienstleister gefunden, der auf die Umsetzung und Organisation von Mehrweglösungen bei Veranstaltungen spezialisiert ist und über Erfahrung mit den logistischen Herausforderungen der Verteilung und der Reinigung verfügt. Beim Pilotprojekt in der Food-Halle wurden dabei rund 93.000 Geschirrteile eingesetzt, etwa die Hälfte davon war Besteck. Um den Ablauf mit Pfand möglichst einfach für die Besuchenden zu gestalten, wurde das erhobene Pfand in das integrierte Cashless-Payment-System der Veranstaltung integriert. Da es sich um ein After-Payment handelt, konnten…

UEFA EURO 2024: Mehrwegpflicht auf der Hamburger Fan Zone

Die Fan Zone in Hamburg, die im Rahmen der UEFA EURO 2024 stattfand, zielte darauf ab, Fußballbegeisterten aus verschiedenen Nationen und Hintergründen einen Ort der Begegnung zu bieten. Auf der Fan Zone trafen sich eine Vielzahl von individuellen Menschen und Fans aus unterschiedlichen Nationen, mit verschiedenen Vorlieben, Vereinen, gesellschaftlichen Positionierungen, vielfältigen Erfahrungen und Meinungen.  Problematik Die Nutzung von Einweg verursacht bei Veranstaltungen hohe Müllaufkommen, eine effektive Abfalltrennung ist kaum möglich. Viele Standbetreiber:innen nutzen bei Veranstaltungen jedoch Einwegverpackungen, da sie wirtschaftlich und logistisch einfacher zu handhaben scheinen – und die ausschließliche Nutzung von Mehrweg (noch) nicht gesetzlich verpflichtend ist. Die Anschaffung und Lagerung von Mehrwegbehältern, die Organisation des Spülvorgangs sowie eine geeignete Rückgabelogistik bedeuten zusätzlichen Aufwand – insbesondere für kleinere Standbetreiber:innen. Zudem hat das internationale Publikum einer Veranstaltung wie der Fan Zone Hamburg unterschiedliche Wissensstände und Erfahrungen, die Kommunikation zu einem Mehrwegsystem ist demnach personalintensiv und muss mehrsprachig erfolgen. Lösungsansatz Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurde ein verbindliches Nachhaltigkeitskonzept für die Fan Zone entwickelt. Herzstück war die Verpflichtung zu Mehrweg in Kombination mit dem Angebot eines übergreifenden Mehrwegsystems, das allen Standbetreiber:innen zur Verfügung gestellt wurde. Alternativ konnte auf ein eigenes System zurückgegriffen werden, wenn gewünscht. Speisen konnten zudem auf unbeschichtetem Papier angeboten werden, weil dies eine abfallarme Alternative darstellt. Das städtische Interesse gilt nachhaltigen Maßnahmen und Veranstaltungen. Daher waren Ideen der Kreislaufwirtschaft bereits in der Ausschreibung festgelegt und die Umweltbehörde (BUKEA) unterstützte das System organisatorisch, der Austausch zwischen Verwaltung und der bergmanngruppe begann in einer frühen Prozessohase und fand regelmäßig statt. Gegenüber den…

Tag der Deutschen Einheit: das Mehrwegsystem bei HORIZONTE ÖFFNEN

Das Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit 23 schaffte mit über 700.000 Besucherinnen und mehr als 250 Akteur:innen große Aufmerksamkeit für den Themenschwerpunkt Nachhaltigkeit. Mit viel Eigeninitiative und dank Subvention setzte die bergmanngruppe hier das erste übergreifende Mehrwegsystem um. Die durch Hamburg Tourismus beauftragte öffentliche Veranstaltung ohne Eintritt fand zentral rund um die Binnenalster statt. Problematik Noch lange nicht alle Standbetreibenden nutzen Mehrweg für ihre Speisen: Anschaffungskosten, Lagerung, das Spülen der Behältnisse und die damit einhergehende Logistik ist für einzelne Standbetreiber:innen eine große Herausforderung. Wenn Einweg dann noch kostengünstiger ist, ist der Anreiz gering.  Das Angebot eines veranstaltungsübergreifenden Mehrwegsystems darf nicht auf Kosten der Standbetreibenden umgesetzt werden – und die Kosten dürfen nicht höher sein als bei der Nutzung von Einweg. Zudem darf kein Mehraufwand für Standbetreibende anfallen: es braucht passende Behältnisse für alle angebotenen Speisen, die Logistik muss flexibel gestaltet werden und sollte klimafreundlich sein.  Um Besucher:innen des Bürgerfests HORIZONTE ÖFFNEN für das Mehrwegkonzept zu begeistern, war ein System notwendig, das mit Karte und Bargeld genutzt werden konnte, aber keine App mit Kreditkartenregistrierung benötigte. Der Pfandwert sollte 3 Euro nicht überschreiten. Lösungsansatz Die bergmanngruppe konzipierte ein freiwilliges Mehrwegsystem, das die Kosten von Einweg nicht überschritt, indem es subventioniert wurde. Dazu waren vier wesentliche Schritte erforderlich:  Kalkulation und Budgetierung, Beantragung von Subvention Direkt nach Bewerbung der Akteur:innen erfolgte eine erste Kalkulation: vorab erarbeitete Erfahrungswerte vergangener Veranstaltungen wurden genutzt, um Bedarfe, Spül- und Logistikkosten sowie Personalaufwand vor Ort zu berechnen und mit den Kosten zur Nutzung von Einweg verglichen, um den Eigenbeteiligungs-Anteil für…

NORDEN Festival: Keine Gastronomie mehr ohne Mehrweg

Das Kulturfestival NORDEN (The Nordic Arts Festival) findet seit 2018 im Spätsommer in Schleswig statt. Es gibt ein umfangreiches Programm mit Musik, Kunst und Literatur aus dem Norden Europas sowie verschiedenen Workshops und Aktivitäten, insbesondere für Familien. Hinter dem NORDEN Festival steht ein inklusives und nachhaltiges Konzept, in diesem Fallbeispiel geht es um Lösungen zur Reduktion von durch Einweggeschirr entstehenden Abfall. Problematik Auf Festivals werden Speisen und Getränke in der Regel in Einweggeschirr ausgegeben. Die dadurch entstehenden Abfallberge schaden nicht nur der Umwelt, die Entsorgung kostet die Veranstaltenden auch viel Geld. Gleichzeitig ist eine Lösung mit Mehrweggeschirr nicht leicht umzusetzen, denn sie erfordert viel Personal und neue Infrastrukturen. Das NORDEN hat täglich bis zu 10.000 Besuchende. Es braucht daher ein gutes System, damit der Kreislauf von dreckigem zu gespültem Geschirr und wieder zurück zur Gastronomie jederzeit funktioniert. Lösungsansatz Seit Beginn des Festivals in 2018 kommen ausschließlich Mehrwegbecher zum Einsatz. Allein diese Maßnahme war mit hohem organisatorischem Aufwand verbunden. 2019 kamen die Veranstaltenden mit der Kieler Initiative Spülbar, einer mobilen Spülstation, in Kontakt und wagten den nächsten Schritt: Seitdem gibt es auf dem Festival keine Gastronomie mehr ohne Mehrweg – vom Kaffee bis zur Pommes rot-weiß wird alles auf spülbarem Geschirr ausgegeben. Das Geschirr stammt dabei aus Spenden von regionalen Initiativen, wie der Arbeiterwohlfahrt. Nach dem Verzehr bringen die Gäste das Geschirr zu einer der drei Rückgabestationen, wo es gesammelt und anschließend in einem großen Zelt, der Spülbar, gereinigt wird. Dort gibt es Spülmaschinen und Personal, das das Geschirr vorspült, sortiert, trocknet und wieder zurück…

Hamburger DOM: Müll sparen mit Mehrwegbechern von Recup

Der Hamburger Dom ist ein großes traditionelles Volksfest mit über 250 Schausteller*innen und mehr als 100 Gastronomiebetrieben. Er findet dreimal im Jahr auf dem Heiligengeistfeld zentral in Hamburg auf einer Fläche von etwa 160.000 Quadratmetern statt. Mehrere Millionen Menschen besuchen jährlich das Fest. Eine Veranstaltung dieser Größenordnung hat erhebliche Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Seit einigen Jahren setzt sich die Hamburger Behörde für Wirtschaft und Innovation als Veranstalterin des Doms deshalb für mehr Nachhaltigkeit ein. Problematik Auf dem Dom gehen jedes Jahr mehrere Millionen Getränke und Speisen über die Theke. Um die durch Einweggeschirr entstehenden Müllberge zu begrenzen, gilt in Deutschland seit Januar 2023 die Mehrwegangebotspflicht: Gastronom*innen müssen bei der Ausgabe von Speisen und Getränken immer auch eine Mehrwegalternative anbieten. Eine Ausnahme gibt es für kleine Betreiber*innen, die nur mitgebrachte Behältnisse befüllen müssen. Auf dem Dom gibt es eine solche Regelung schon seit über zehn Jahren für Getränke: Mit den Teilnahmebestimmungen verpflichten sich die Gastronom*innen, ausschließlich Mehrwegbecher auszugeben und auch für Speisen nur sparsame Einwegverpackungen wie Pappe oder Servietten zu verwenden. Die Umsetzung an den Ständen fiel jedoch nicht immer leicht, weswegen die Veranstalterin vereinzelt an diese Vorgabe erinnern musste.       Lösungsansatz Um die Stände mit der Umsetzung der Vorgabe nicht allein zu lassen, führte die BWI zum Sommerdom 2018 die Mehrwegbecher von Recup ein. Recup bietet Becher für Heiß- und Kaltgetränke, die gegen einen Pfand von einem Euro ausgegeben werden und an jedem Getränkestand auf dem Dom sowie bei anderen Gastronom*innen, die dieses Mehrwegsystem nutzen, zurückgegeben werden können. Allein in Hamburg…

altonale: Kreislaufwirtschaft fürs Geschirr

Die altonale ist ein umfangreiches Kunst- und Kulturfestival. Über 17 Tage und drei Wochenenden im Sommer bietet die altonale weit über 300 Veranstaltungen aus den Bereichen Musik, Film, Theater, Kunst, Tanz, Jugend und Literatur an verschiedenen Orten in den Hamburger Stadtteilen Altona und Ottensen an. Dieses Fallbeispiel stellt die Bestrebungen und Maßnahmen der altonale im Bereich Gastronomie vor. Es geht um Lösungen mit Mehrweggeschirr um langfristig auf eine Kreislaufwirtschaft umzustellen. Problematik Die Gastronomie auf Festivals verursacht viel Müll und dadurch hohe CO2-Emissionen: Getränke werden oft in To-Go-Bechern ausgegeben und selbst Teller aus nachhaltigen Rohstoffen sind nicht recyclebar, wenn sie zusammen mit Essensresten entsorgt werden. Die Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft – das heißt eine Lösung mit Mehrweggeschirr – erfordert jedoch viel Planung. Denn die gesamte Infrastruktur, Logistik und Arbeitsabläufe von Großveranstaltungen müssen dafür umgerüstet werden. So steigt der Verpackungsmüll im Bereich der Gastronomie laut Umweltbundesamt jährlich an. Lösungsansatz Im Festivalzentrum der altonale mit eigener Gastronomie sind bereits seit einigen Jahren über 90 % der Becher Mehrweggefäße. Ein Problem waren bisher besucherreiche Tage: Kaffee konnte dann nicht mehr ausschließlich in Porzellantassen ausgegeben werden und Pappbecher kamen zum Einsatz. 2022 gab es deswegen eine Pilotphase mit RECUP für den Bereich Festival, in der der Einsatz von Mehrwegbechern des Start-ups erprobt wurde. Bei der Veranstaltung kulturfutter werden nicht nur die Getränke in Mehrwegbechern ausgegeben, sondern auch das Essen. Dies gelingt durch den Einsatz eine Spülinsel: 730 Sets von Mehrwegtellern inklusive dazugehörigem Besteck konnten so in 2022 gereinigt werden können. Kulturfutter bittet außerdem die Gäste, eigene Tupperdosen…

Breminale: Getränke und Speisen ohne Einweg

200.000 – 220.000 Besucher:innen kommen jeden Sommer in Bremen auf den Osterdeichwiesen zusammen, um zur fünftägigen Breminale unzählige Kulturprogrammpunkte wie Konzerte und Theater eintrittsfrei zu genießen. Seit vielen Jahren wird im Kaltgetränke-Bereich ausschließlich mit Mehrweg gearbeitet, seit 2022 gilt auch für Heißgetränke und Speisen ein Einwegverbot. Problematik Die Lage direkt an der Weser ist wunderschön. Sie birgt aber auch eine besondere Herausforderung: die Nähe zum Fluss fordert schnelle Reaktion auf Umweltverschmutzung, besser noch – Abfälle müssen im Vorfeld vermieden werden. Die kurze Nutzung von Einweggeschirr für Speisen und Getränke ist nicht nur aus produktionstechnischer und logistischer Sicht unsinnig, sie ist ein messbarer Faktor von Umweltverschmutzung. Zudem bedarf es in Richtung Standbetreibende viel Aufklärung zu vermeintlich nachhaltigen Geschirrlösungen, wie zum Beispiel Bioplastik, sowie Wissen und Überblick über wirksame Lösungen und Produktangebote. Unser Deep Dive zum Thema Mehrweg Warum ‘nachhaltiges’ Einweg nicht die Lösung ist Lösungsansatz Lukas Henschen, Projektkoordinator Nachhaltigkeit der concept bureau UG, arbeitet seit Jahren daran, das gastronomische Angebot auf der Breminale einwegfrei zu gestalten. Von circa 50 gastronomischen Ständen beteiligen sich knapp 20 an einem Mehrwegpoolsystem. Alle anderen Anbieter arbeiten mit eigenen Mehrwegsystemen oder bieten ihre Produkte ‘Auf die Hand’ an, das bedeutet, sie werden direkt auf einer Serviette oder im Brötchen angeboten. Einzige Ausnahme ist unbeschichtetes Papier, das zum Verzehr von Rollos, einer Bremer Spezialität, Burritos oder Falafeln genutzt wird, da die im Teig gerollten Speisen sonst ihren Halt verlieren. Der Geschirrdiensleister bringt Becher, Geschirr und Besteck (Polypropylen/ PP) aus Hannover zu einem großen Lager auf dem Festivalgelände. Die Bedarfe…

Hamburger Hafengeburtstag 2025: Der Rücknahmeautomat für Becher

Rund 1,2 Millionen Besucherinnen und Besucher aus aller Welt feierten vom 9. bis 11. Mai 2025 den 836. Geburtstag von Deutschlands größtem Hafen. Zwischen maritimer Tradition und modernster Hafentechnik, schwimmenden Denkmälern und Einsatzschiffen: An diesem Wochenende wurde der Hafen hautnah erlebbar. Problematik Der HAMBURGER HAFENGEBURTSTAG bringt jedes Jahr Millionen Menschen zusammen, um das größte Hafenfest der Welt zu feiern. Bei Großveranstaltungen dieser Art kommen schnell riesige Mengen Becher und Geschirr zusammen. Bei der Nutzung von Einwegbechern beansprucht das nicht nur viele Ressourcen in der Produktion, es verursacht auch große Mengen Müll auf der Veranstaltungsfläche. Das steht im Einklang mit § 3 Abs. 4 des Hamburgischen Abfallwirtschaftsgesetz, indem es heißt, “dass bei Veranstaltungen in ihren Einrichtungen oder bei Sondernutzungen im öffentlichen Raum Speisen und Getränke nur in pfandpflichtigen, wiederverwendbaren Verpackungen und Behältnissen ausgegeben werden und die Verwendung von Einwegmaterialien unterbleibt”. Merkblatt für abfallarme Veranstaltungen im öffentlichen Bereich Damit das funktioniert muss die Nutzung von Mehrweg gut durchdacht sein und für alle Beteiligten aufwandsarm funktionieren. Das wird u.a. durch folgende Hürden behindert: Langen Warteschlangen bei Rückgabestellen zu Stoßzeiten Hoher Arbeitslast für Standpersonal Mangel an Rückgabepunkten auf dem gesamten Veranstaltungsgelände Das gilt auch bei Mehrweg für Speisen, die auf dem Hafengeburtstag ebenfalls (mit Ausnahmen für Papiertüten und unbeschichtetes Papier) vorgeschrieben sind, aber durch aufwendigere Prozesse und höhere Kosten nicht immer zum Einsatz kommen. Lösungsansatz Im Rahmen eines Pilotprojekts des Interreg-Programms Change(K)now! wurde auf dem HAMBURGER HAFENGEBURTSTAG 2025 ein Mehrweg- Rücknahmeautomat für Becher getestet. Das Gerät war auf einer Teilfläche installiert, die von der BergmannGruppe bespielt…

MidSummerRun: Nachhaltige Beschaffung und Ressourcennutzung

Der rein ehrenamtlich organisierte MidSummerRun ist eine ökologisch ausgerichtete Laufveranstaltung in Hamburg, die gezielt die Themen Sport und Nachhaltigkeit miteinander verbindet. So ist der MidSummerRun möglichst ressourcenschonend und inklusiv organisiert. In diesem Fallbeispiel geht es um nachhaltige Beschaffungsmöglichkeiten und die Reduktion von Abfall auf dem MidSummerRun. Problematik Bei Veranstaltungen kommen viele Materialien zum Einsatz. Sportveranstaltungen wie der MidSummerRun benötigen beispielsweise Streckenbeschilderungen und -absperrungen, Verpackungen für die Speise- und Getränkeverpflegung der Teilnehmenden, verschiedene Informationsmaterialien und Werbegeschenke sowie Medaillen und Urkunden. Diese Materialien werden häufig nur einmalig genutzt, stammen selten aus umwelt- und sozialverträglicher Herstellung und bestehen in der Regel aus Plastik. Dies erfordert enorm viele Ressourcen. Aber auch die Entsorgung der Materialien stellt ein massives Problem da: Da sie meist unsortiert im Restmüll landen, können sie auch nicht mehr recycelt werden. Lösungsansatz Der MidSummerRun hat sich mit seiner ersten Veranstaltung 2022 zum Ziel gesetzt, diese Dynamik zu durchbrechen. Die Veranstaltenden haben sämtliche Bereiche darauf geprüft, ob der Einsatz von Materialien reduziert werden kann und wie die verbleibenden Materialien durch ökologische, wiederverwendbare oder recyclefähige Alternativen ersetzt werden können. Dabei gab das 4-R-Prinzip aus der Zero-Waste-Bewegung, also „refuse, reuse, reduce, recycle“ (auf Deutsch „ablehnen, reduzieren, wiederverwenden, wiederverwerten“) bei allen Entscheidungen eine Orientierungshilfe. Um beispielsweise Werbematerialien einzusparen, wurden die Give-Aways der Kooperationspartner (Gutscheine etc.) den Startnummer-Tüten zugelost, auf Kleinstverpackungen (Sportriegel, Produktproben etc.) verzichtet und stattdessen im Zielbereich Körbe als Rückgabe- und Tauschmöglichkeit für die Werbung aufgestellt. Ein weiteres Give-Away waren bienenfreundliche Bio-Saatgutmischungen, verpackt in Papiertaschen, die bereits in einer Hamburger Kantine als Besteckhülle dienten. Als Startnummer-Tüten…