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KLAPPE AUF! Filmfestival: Inklusive Beteiligungsstruktur

Das Kurzfilmfestival KLAPPE AUF! zeichnet sich dadurch aus, dass Partizipation auch in den Arbeitstrukturen aktiv umgesetzt wird. In alle Phasen der Planung, Organisation und Durchführung des Festivals werden filminteressierte Menschen mit und ohne Behinderungen involviert. So wird der inklusive Gedanke des Festivals in der Organisationsstruktur erlebbar gemacht und der Zugang zum Medium Film im Kino für alle Menschen auch hinter den Kulissen geschaffen. Im Festival-Team haben sich Menschen aus verschiedensten Berufsfeldern und mit unterschiedlichsten Kenntnisständen zusammengetan. Andreas Grützner organisiert als Festivalleiter die Finanzen und Antragstellung bei Aktion Mensch und behält den Überblick über die Themen für die Teamsitzungen und Sichtungstreffen. Das Kernteam besteht aus 12 Personen. Ca. 3 Monate vor Veranstaltungsbeginn wächst das Team auf 50 Personen an. Einige Mitarbeitende bringen ein großes Maß fachlicher Qualifikation mit, für andere ist das Festival der erste Kontakt mit dem Medium Kurzfilm. Alle Entscheidungen werden grundsätzlich basisdemokratisch im inklusiv zusammengesetzten Kernteam getroffen, Hierarchien werden so flach wie möglich gehalten. Auch die Bezahlung wird gemeinsam im Team festgelegt. Den Festivalmacher:innen ist dabei besonders wichtig, dass es kein Gefälle in der Bezahlung gibt – schon gar nicht aufgrund von Einschränkungen oder unterschiedlichen Ressourcen, sonst ist ein Arbeiten auf Augenhöhe nicht möglich. Das Kernteam des KLAPPE AUF! Diese Art der Zusammenarbeit ist mit einem hohen zeitlichen Aufwand verbunden. Das Team orientiert sich dabei nicht an der messbaren Produktivität, sondern hält ein Tempo ein, bei dem alle mitgenommen werden. Dies hat wiederum den Vorteil, dass jede*r die Arbeit mit persönlichen Erfahrungen und Fachkenntnissen bereichern kann z.B. hat ein Teammitglied…

Futur 2 Festival: ein Zero Waste-Konzept umsetzen

Entgegen des inzwischen weitverbreiteten Ansatzes vieler Festivals, die Mülltrennung durch Gäste und Mitarbeitende zu befördern, will das Futur 2 Festival das Abfall-Aufkommen von vorneherein begrenzen. Wesentlicher Bestandteil dieser Strategie ist der konsequente Einsatz von ausschließlich Mehrwegflaschen und -geschirr: Die Bars und Gastronomen werden im Vorfeld dazu verpflichtet keinerlei Material auszugeben, das später zu Müll werden kann. Pizza wird auf Holzbrettchen, BIO- Currywurst in abwaschbaren Schalen serviert. Darüber hinaus ist das Verteilen und Bereitstellen von Flyern durch Partner:innen und Sponsor:innen auf dem Gelände verboten, so dass auch hier kein unnötiger Müll entstehen kann. Um auch die Festivalbesucher:innen in das Zero Waste-Konzept einzubinden, haben die Veranstalter:innen auf ein psychologisches Motiv gesetzt und die „Broken Window Theory“ herangezogen. Diese besagt, dass, wenn zum Beispiel erstmal ein Graffiti auf einer Wand zu sehen ist, weitere bald folgen werden. Die Hemmschwelle für Vandalismus oder Verschmutzung sinkt also, sobald jemand damit angefangen hat. Die Festivalmacher:innen haben dieses Prinzip umgekehrt und sind mit gutem Beispiel vorangegangen, indem sie darauf geachtet haben, dass auf Seite der Veranstaltenden faktisch kein Müll entstehen konnte. Sie haben zudem ihr Konzept klar kommuniziert. Diese Maßnahmen haben tatsächlich bewirkt, dass die Besucher:innen dazu beigetragen haben, auch verantwortungsvoller mit ihrem selbst mitgebrachten Material umzugehen: Im Jahr 2019 wurden im Schnitt pro Besucher:in nur 26 Gramm Müll während des gesamte Festivaltags produziert. Im kommenden Jahr soll es nur noch eine Mülltonne an einem zentralen Punkt des Festivals geben. Hier soll mittels einer Waage und großen Digitalanzeige in einem live-scoring angezeigt werden, wie viel bzw. wie wenig Müll…

Futur 2 Festival: Energieautark durch eigene Stromversorgung

Das Futur 2 Festival ist komplett energieautark organisiert: Strom wird zum einen durch eine 22k Solaranlage mit entsprechenden Batteriespeichern erzeugt. Diese versorgt eine Bühne, das FOH, die Gastrostände und Bars und das komplette Gelände. Darüber hinaus gibt es eine Pedal-Powered Stage, auf der die Besucher:innen den Strom für die Bühne auf Fahrrädern mit einem Generator im Hinterrad „erstrampeln“ müssen. Als Backup steht ein Generator auf Ethanolbasis zur Verfügung. Mit diesen Maßnahmen will das Futur 2 zukunftsfähige Lösungen und deren Skalierbarkeit erproben und zeigen, was alles möglich ist – und liefert dabei den Beweiß, dass Spaß und Umweltschutz sich nicht gegenseitig ausschließen. Die Bilanz für das Festival mit einer Fläche von 2.400 m², 2 Bühnen, einem Konferenzprogramm und verschiedenen Foodtrucks und Getränkeständen ist gut: im ersten Jahr wurde die Machbarkeit bei bestem Wetter unter Beweis gestellt. Da deutlich mehr Besucher kamen als.erwartet, wurden auch mehr Ressourcen benötigt. Dennoch musste der Backupgenerator nur für die letzen beiden Stunden anspringen. Im zweiten Jahr waren die Wetterbedingungen bei durchgehend bewölktem Himmel denkbar schlecht, dennoch ist das Konzept aufgegangen und hat damit seine Skalierbarkeit bewiesen. Über den Tag verteilt wurden 78,6 KW/H aus erneuerbaren Energien produziert und verbraucht.  Für Energie auf dem Futur2 strampeln(c) Malte Metag