Sofern ein Stromanschluss vorhanden ist, wird zertifizierter Ökostrom bezogen.
Zertifizierter Ökostrom
Als erneuerbare Energien oder regenerative Energien werden Energiequellen bezeichnet, die im menschlichen Zeithorizont für nachhaltige Energieversorgung praktisch unerschöpflich zur Verfügung stehen oder sich verhältnismäßig schnell erneuern. Damit grenzen sie sich von fossilen Energiequellen ab, die endlich sind oder sich erst über den Zeitraum von Millionen Jahren regenerieren. Zu erneuerbaren Energien werden Bioenergie (Biomassepotenzial), Geothermie, Wasserkraft, Meeresenergie, Sonnenenergie und Windenergie gezählt.
Erneuerbare Energien sind jedoch nicht automatisch umweltfreundlich! Gerade die Energiegewinnung aus Biomasse, z.B. Holz, ist für den Klimaschutz höchst problematisch. Werden für die Energiegewinnung aus Biomasse nicht Beiprodukte der Papier- oder Holzproduktion genutzt, sondern lebende Wälder abgeholzt, wie es derzeit leider die weltweite Entwicklung ist, ist dies aus mehreren Gründen höchst problematisch:
- Bäume binden CO2. Werden sie abgeholzt, können sie diese wichtige Aufgabe nicht mehr übernehmen.
- Die Nutzung von Holz zur Energiegewinnung ist ineffizient. Nur ca. die Hälfte des Holzes eines gefällten Baums wird letztendlich zur Energiegewinnung genutzt – die andere Hälfte geht beim Fällen und der Verarbeitung zu Biomasse verloren.
- Bei der Verbrennung von Holz wird mehr CO2 freigesetzt als bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen. Durchschnittlich erzeugt jede durch die Verbrennung von Holz erzeugte Kilowattstunde 2-3 Mal so viel CO2 wie eine durch fossile Brennstoffe gewonnene Kilowattstunde.
In manchen Ländern gibt es auch Bestrebungen, Palmöl oder Sojaöl anstatt fossiler Brennstoffe zur Energiegewinnung zu nutzen. Der Anbau von Ölpalmen und Sojabohnen gefährdet jedoch tropische Wälder, die besonders viel CO2 binden.
Wenn ihr mit eurem Stromtarif also den Ausbau erneuerbarer Energien fördern wollt, wählt Anbietende die 100% Ökostrom vertreiben und durch entsprechende Siegel ausgezeichnet sind. So könnt ihr sicher sein, mit eurem Stromtarif die Energiewende zu fördern. Wir empfehlen, grundsätzlich Ökostrom zu nutzen, der die Anforderungen folgender oder gleichwertiger Gütesiegel erfüllt:
- Grüner Strom Label GSL
- o.k. Power Label
- TÜV Nord A75-S026-1
- TÜV Süd EE01 bzw. EE02
Auf Utopia.de findet ihr weitere Informationen im Artikel „Ökostrom-Label: die wichtigsten Siegel im Vergleich“. Außerdem könnt ihr euch auch an den Kriterien und Anbietenden im Ökostromreport von Robin Wood orientieren. Vertrauenswürdige Ökostrom-Label stellt auch Pascal Tsachouridis von Naturstrom im Futur 2 NachhaltigkeitsTalk zum Thema Energie vor.
Strom für Veranstaltungen sollte nach Möglichkeit von regionalen Ökostrom-Anbieter*innen bezogen werden. (Vertrauenswürdige Ökostrom-Label stellt Pascal Tsachouridis von Naturstrom im Futur 2 NachhaltigkeitsTalk zum Thema Energie vor.) Bei Veranstaltungen in festen Spielstätten sollte also auf jeden Fall geklärt werden, ob bereits Ökostrom bezogen wird oder ein Wechsel zu einem entsprechenden Anbieter vorgenommen werden kann.
Auch auf Hamburger Freiflächen, die für Veranstaltungen temporär mit Strom versorgt werden sollen, können Veranstalter*innen regionalen Ökostrom für die Laufzeit ihres Events beziehen, indem sie das “Eventstrom”-Modell von Hamburg Energie nutzen. Einzige Voraussetzung ist ein Anschluss an das Stromnetz und die Beauftragung eines von fünf auf Veranstaltungsstrom spezialisierten Partnern (Hanse Baustrom, Elektro Zacher, Raimer Schmidt, Otto Busch, Stromversorgung Garbers).
Ergänzend können Veranstalter*innen ihren eigenen Ökostrom herstellen, z.B. durch mobile Photovoltaikanlagen auf dem Veranstaltungsgelände. Einige Veranstaltungen schaffen es sogar, ihren gesamten Energiebedarf aus eigenen Quellen decken. Entscheidend ist hierbei, den tatsächlichen Bedarf realistisch einzuschätzen und zu planen – dabei ist zu beachten, dass die Kennzeichnung von elektrischen Betriebsmitteln nicht deren eigentlichem Stromverbrauch entsprechen muss, sondern dass dieser deutlich niedriger liegen kann. Wenn der Strom auf dem Veranstaltungsgelände nachhaltig hergestellt wird, lohnt es sich auf jeden Fall, dies für die Gäste sichtbar zu machen.
Wenn euer Event mit konventionellem Strom betrieben werden muss, weil am Veranstaltungsort kein Ökostrom bezogen oder selbst hergestellt werden kann, besteht die Möglichkeit, den Stromverbrauch mit dem Kompensationsmodell „Ausgeglichen! durch NATURSTROM“ des Anbieters Naturstrom auszugleichen: Basierend auf dem tatsächlichen Stromverbrauch zahlen die Veranstalter*innen eine Gebühr an Naturstrom. Der Betrag wird in den Ausbau von erneuerbaren Energien, z.B. den Bau von Photovoltaikanlagen, investiert und die Veranstalter*in erhält ein Kompensationszertifikat und Kommunikationsmaterialien.