Nachhaltigkeitsanreize

Standbetreiber:innen erhalten Anreize (z.B. vergünstigte Standmiete), Hilfestellungen (z.B. Logistik) und Informationen für einen nachhaltigen Standbetrieb.

Um nachhaltiges Verhalten von Standbetreiber:innen dauerhaft zu verankern, sollte es nicht nur vertraglich vorgeschrieben, sondern durch Unterstützungsangebote erleichtert und mit Anreizen belohnt werden. Hier bieten sich unterschiedliche Herangehensweisen an: 

Wertschätzende Anreize
Aussteller:innen können mit der Vergabe eines besseren Standplatzes oder einer bevorzugten Behandlung durch eine Hervorhebung in der Öffentlichkeitsarbeit des Events belohnt werden. Aussteller:innen, die besonders umweltfreundlich agieren, könnten auf der Event-Website oder in den sozialen Medien z.B. speziell mit einem ‚Green Exhibitor‘-Siegel hervorgehoben werden. Je nach Art der Veranstaltung kann die nachhaltige Standbetreibung auch in der Programmgestaltung thematisiert werden, z.B. in Form einer Preisverleihung für den nachhaltigsten Stand. Die entsprechenden Standbetreiber:innen profitieren so von zusätzlicher Aufmerksamkeit.

Monetäre Anreize
Monetäre Anreize können zum Beispiel Preisstaffelungen oder Rabatte bei der Standmiete sein. Ein gestaffeltes Preismodell könnte so gestaltet werden, dass Anbieter, die z.B. ressourcenschonende Materialien einsetzen, auf energieintensive Standelemente verzichten, oder nachhaltig zertifizierte Produkte (bei Cateringständen z.B. Bio-Lebensmittel) anbieten, eine Ermäßigung bei der Standmiete erhalten. Einen Erfahrungsbericht dazu findet ihr unten auf dieser Seite.

Hilfestellungen
Neben monetären und wertschätzenden Anreizen, können auch Hilfestellungen zu nachhaltigem Wirtschaften einen Anreiz schaffen, nachhaltiger zu agieren. Solche Hilfestellungen können die Vermittlung von Know-How und Materialien auf Informationsplattformen sein oder
kostenlose Beratungen. Auch das Anbieten von nachhaltigen Standbau-Paketen stellt einen möglichen Anreiz dar. Solche Pakete können nachhaltige Baumaterialien, recycelbare Teppiche und umweltfreundliche Beleuchtung umfassen.

Kommunikation
Wichtig ist auch, Standbetreibende bereits in der Planungsphase gezielt über Anreize und Unterstützungsangebote zu informieren. Bei Vertragsversendung können ein detaillierter Leitfaden zur nachhaltigen Standgestaltung, Empfehlungen zu Lieferanten nachhaltiger Produkte und Hinweise auf monetäre und wertschätzende Anreize kommuniziert werden. Hinweise auf Standmieten-Rabatte könnt ihr auf Rechnungen und in Emailsignaturen einfügen.

Die Veranstaltenden des jährlich stattfindenden CSD-Straßenfestes in Hamburg haben ein monetäres Anreizsystem für Standbetreiber:innen, die nachhaltig wirtschaften, eingeführt. 2022 haben sie in einer Pilotphase Betreiber:innen, die gewisse soziale und ökologische Kriterien erfüllen, einen Rabatt bei den Standgebühren gewährt. So erhalten Stände einen Rabatt von 5 %, wenn ihr Speiseangebot zu mindestens der Hälfte aus regionalen, biologischen oder fairen Produkten besteht, von 2 %, wenn sie ausschließlich Mehrweggeschirr nutzen, von 1 %, wenn sie umweltschonende Reinigungsmittel verwenden, und von 1 %, wenn sie sich sozial engagieren. Standbetreiber:innen können somit insgesamt einen Rabatt von 10 % erhalten. Mithilfe eines einfachen Nachhaltigkeitsantrags können die Stände den Rabatt beantragen. Mit diesem monetären Anreiz möchten die Veranstaltenden auch solche Anbieter:innen erreichen, die sich bisher noch gar nicht oder wenig mit Nachhaltigkeit befasst haben. Die Veranstaltenden drucken deshalb zudem auf allen ihren Rechnungen einen Hinweis auf den Nachhaltigkeitsrabatt – unabhängig davon, ob dieser gewährt wurde oder nicht.

Über die Erfahrungen, die die Veranstaltenden bei der Umsetzung dieser Maßnahme gesammelt haben, berichten wir für euch in unserem Fallbeispiel zur Veranstaltung.

Das Futur 2 Festival findet jährlich im Elbpark Entenwerder statt und ist ein energieautarkes Umsonst-und-Draußen-Festival. Die Veranstaltenden bieten Künstler:innen an, für sie ihren Merch am Merch-Stand des Festivals zu verkaufen und stellen dazu auch Personal bereit. Die Merch-Gebühr beträgt dabei 20 % des Verkaufspreises. Rabatt gibt es jedoch für Künstler:innen, die nachhaltiges Merch mit einem Zertifikat anbieten. Dann beträgt die Gebühr nur 10 % des Verkaufspreises. Dies ist ein weiteres Beispiel für einen monetären Anreiz, der sich explizit and Involvierte des (Bühnen-)programs richtet.

In mehreren Fallbeispielen, zu finden in unserer Tatenbank, könnt ihr noch mehr über die umgesetzten Nachhaltigkeitsmaßnahmen auf dem Futur 2 Festival erfahren.

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

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