Nachhaltige Veranstaltungsstätte

Bei der Auswahl einer nachhaltigen Veranstaltungsstätte sollten verschiedene ökologische, soziale und ökonomische Kriterien berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass die Stätte in ihrer gesamten Betriebsführung nachhaltig agiert.

Bei der Auswahl der Veranstaltungsstätte können folgende Kriterien berücksichtigt werden:

  • verfügt die Location über ein zertifiziertes Nachhaltigkeits- oder Umweltmanagementsystem?
  • existiert ein Energieausweis mit einem niedrigen Heizenergieverbrauch?
  • besteht ein Abfallkonzept?
  • bestehen wassersparende Maßnahmen, z.B. Regenwassereinspeisung und effiziente Wassernutzung in Küche und Reinigungsprozessen?
  • besteht eine lokale Infrastruktur und eine gute Anbindung an den Nahverkehr?

Veranstaltungsstätten können basierend auf einem Umweltmanagementsystem oder einem anerkannten Nachhaltigkeitszertifikat zertifiziert sein. Zertifizierungen wie das Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) oder die ISO 14001 bescheinigen ein etabliertes Umweltmanagementsystem. Das heißt, die Betreiber:innen übermitteln regelmäßig Umweltkennzahlen des Unternehmens bzw. der Veranstaltungsstätte und wie sie ihre Umweltverträglichkeit verbessern. Die EMAS ist ein freiwilliges Umweltmanagementsystem der Europäischen Union, das Organisationen wie Veranstaltungsstätten hilft, ihre Umweltleistung kontinuierlich zu verbessern.

Zertifikate wie Green Globe, Green Key, ÖKOPROFIT, oder DGNB fokussieren sich auf umweltfreundliches und nachhaltiges Gebäudemanagement und können ebenfalls ein Indikator für die Nachhaltigkeit der Stätte sein.

Die Stadt Hamburg fördert und unterstützt Unternehmen, die ein Umweltmanagementsystem einführen möchten, durch eine Vielzahl von Beratungsangeboten, Förderprogrammen und Kooperationen mit Umweltorganisationen. Die UmweltPartnerschaft Hamburg ist eine zentrale Initiative der Stadt Hamburg zur Förderung des betrieblichen Umweltschutzes und nachhaltiger Unternehmensführung.

Übrigens werden alle öffentlichen Einrichtungen wie Museen, Theater und z.B. Schulen in der Freien und Hansestadt Hamburg mit Öko-Strom versorgt, darunter sind auch Veranstaltungsstätten, die gemietet werden können.

Eine Auswahl an nachhaltigen Locations in Hamburg und Umgebung findet ihr in unserem Dienstleistungsportal der Green Events Tatenbank.

Rechtlicher Hintergrund
Die EnEV (Energiesparverordnung) legte bis 2020 Anforderungen für den Energiebedarf von Neubauten und Bestandsgebäuden in Deutschland fest, darunter auch für beheizte und klimatisierte Veranstaltungsstätten. Sie verlangte unter anderem die Erstellung von Energieausweisen für Gebäude. Die EnEV wurde jedoch im November 2020 durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) ersetzt, das die Vorschriften zur energetischen Qualität von Gebäuden zusammenführt und die Regelungen der EnEV, des Energieeinsparungsgesetzes (EnEG) und des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) vereint.

Der Energieausweis einer Veranstaltungsstätte
Energieausweise für Gebäude sind dennoch weiterhin verpflichtend, insbesondere bei Neubauten sowie bei Vermietung, Verkauf und wesentlichen Sanierungen. Der Energieausweis gibt eine Übersicht über die Energieeffizienzklasse des Gebäudes und enthält Angaben zum Energieverbrauch oder -bedarf. Dies bietet eine gute Orientierung bei der Anmietung und Nutzung einer Veranstaltungsstätte. Er kann euch eine Vorstellung über die zu erwartenden Betriebskosten und Umweltauswirkungen geben.

Was sagt die Energieeffizienzklasse aus?
Grundsätzlich gilt, Gebäude mit hoher Energieeffizienz verbrauchen weniger Energie, was langfristig die Betriebskosten senkt und den ökologischen Fußabdruck reduziert. Die im Energieausweis angegebene Energieeffizienzklasse gibt den jährlichen Endenergieverbrauch des Gebäudes pro Quadratmeter (kWh/(m² * a)) an. Veranstaltungsstätten mit den Klassen A+ bis B sind besonders empfehlenswert, da sie in der Regel energieeffiziente Gebäudehüllen, moderne Heiz- und Kühlsysteme und eine hohe Dämmqualität aufweisen. Die Energieeffizienzklasse wird wie folgt angegeben:

  • A+: unter 30 kWh/(m² * a) – Höchst effizient
  • A: unter 50 kWh/(m² * a)
  • B: unter 75 kWh/(m² * a)
  • C: unter 100 kWh/(m² * a)
  • D: unter 130 kWh/(m² * a)
  • E: unter 160 kWh/(m² * a)
  • F: unter 200 kWh/(m² * a)
  • G: unter 250 kWh/(m² * a)
  • H: über 250 kWh/(m² * a) – Sehr hoher Energieverbrauch

Energieeffizienzmaßnahmen
Gebäude mit energieeffizienter Beleuchtung (z.B. LED), modernen Heizungs- und Lüftungssystemen sowie intelligenter Gebäudeautomation können den Energieverbrauch senken. Der Hamburger Club Übel & Gefährlich senkte beispielsweise nach Einrichtung neu entwickelter Automatisierungstechniken durch das StartUp Agilr ihren Energieverbrauch um 42,6 %. 

Um eine Veranstaltungsstätte mit niedrigem Heizenergieverbrauch zu finden, könnt ihr folgende Schritte unternehmen:

  1. Energieausweis anfordern: Fragt bei der Besichtigung oder Buchungsanfrage nach dem Energieausweis des Gebäudes. Der Energieausweis enthält sowohl den Endenergiebedarf als auch spezifische Werte für Heizenergieverbrauch und -bedarf. Dies erlaubt eine direkte Einschätzung der Heizkosten und des Effizienzniveaus des Gebäudes.

  2. Auf Effizienzklasse und Heizenergiebedarf achten: Die Effizienzklasse (A+ bis H) gibt eine erste Orientierung, wobei Gebäude mit den Klassen A+ bis B als besonders energieeffizient gelten. Zusätzlich könnt ihr im Energieausweis den spezifischen Heizenergiebedarf ablesen. Dieser wird gesondert ausgewiesen. Gebäude mit einem Heizenergiebedarf unter 50 kWh/(m² * a) zählen hier zu den energieeffizientesten.

  3. Weitere Details erfragen: Neben dem Energieausweis können auch Fragen zu den Heizsystemen und baulichen Eigenschaften sinnvoll sein, wie etwa zur Dämmung, Heizungsart (z.B. Fernwärme oder moderne Wärmepumpen) und zur Regelbarkeit der Heizungen in einzelnen Räumen.

  4. Alternativen prüfen: Wenn ein Gebäude keinen Energieausweis bereitstellen kann, können Informationen über das Baujahr, Modernisierungen, verwendete Baumaterialien und Energiequellen ebenfalls Hinweise auf die Energieeffizienz geben. Ältere, unsanierte Gebäude haben meist einen höheren Heizenergieverbrauch.

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Weitere Maßnahmen

Dokumentation von Mehrkosten

Veranstaltungsort: Naturschutzgebiete

Solidarische Kostenumlegung

Gemeinnützige PartnerInnen
Klimafreundliche Energieversorgung