Lebensmittelreste

Lebensmittelabfälle werden, bspw. durch gezielte Kalkulation und Organisation oder Kooperation mit Foodsharingunternehmen, Obdachlosenhilfen o.Ä., vermieden. Wo möglich wird eine genaue Mengenkalkulation durch verbindliche Anmeldung der Teilnehmenden zu Mahlzeiten vorgenommen.

Viele auf Veranstaltungen anfallenden Lebensmittelreste lassen sich durch umsichtige Planung von Buffets im Besucher:innen- und Backstage-Bereich reduzieren oder ganz vermeiden. Veranstalter:innen sollten hier eng mit ihrem Caterer zusammenarbeiten und seine Expertise und Erfahrung berücksichtigen.

  • Zielgerichtet kalkulieren: Klärt im Rahmen der Auftragsbesprechung mit eurem Caterer alle für das Catering relevanten Aspekte: Anlass der Veranstaltung, Zeitpunkt und Zeitraum des Caterings, verfügbare Räumlichkeiten (Küche und Gastraum), Alter der Gäste, Anteil der Vegetarier/Veganer, usw. Durch die passgenaue Abstimmung des Caterings auf die Rahmenbedingungen kann der Caterer zielgerichteter kalkulieren und Lebensmittelabfälle besser vermeiden.
  • Sicherheitszuschlag reduzieren: In der Vergangenheit war ein Sicherheitszuschlag von 30% bei Buffet-Catering üblich, mittlerweile planen viele Caterer jedoch mit einem geringeren Sicherheitszuschlag von 10-20%. Eine ergänzende Maßnahme bei der Präsentation von Buffets ist, die Auslagefläche zum Ende der Veranstaltung gezielt zu verkleinern, um nicht unnötig Speisen allein für den optischen Eindruck auffüllen zu müssen.
  • Mitarbeiter:innen sensibilisieren: alle Küchen- und Servicekräfte sollten für die Vermeidung von Lebensmittelabfällen sensibilisiert werden. Dies betrifft beispielsweise das Einschätzen, welche Speisenmengen noch nötig sind oder wie durch geschickte Platzierung und Nachbestückung des Buffets die verbliebenen Speisen ansprechend arrangiert werden.
  • Erwartungen der Gäste steuern: viele Veranstalter:innen befürchten, die Erwartungen ihrer Gäste zu enttäuschen, wenn das Buffet nicht bis zum Schluss voll bestückt ist. Deshalb ist es sinnvoll, die Maßnahmen zur Vermeidung von Lebensmittelresten behutsam und positiv an die Gäste zu kommunizieren, ohne den Eindruck von Verzicht zu erwecken.
  • Datenerfassung und Auswertung: Während der Veranstaltung sollte erfasst werden, wo und aus welchem Grund welche Art und welche Menge an Lebensmittelresten angefallen ist. Vergleichswerte können so ausgewertet und für Folgeaufträge genutzt werden.­
  • Lebensmittelspenden im Vorfeld planen: Bereits in der Veranstaltungsplanung sollten Möglichkeiten zur Weitergabe von potentiell überschüssigen Lebensmitteln berücksichtigt werden. Das bedeutet eine frühzeitige Abstimmung mit Empfängerorganisationen, um den Bedarf und die logistischen Möglichkeiten dieser im Vorfeld abzuklären. Auch die Bereitstellung von geeigneten Verpackungsmaterialien für die Mitnahme von Speisen durch Gäste ist sinnvoll.

Weitere detaillierte Tipps und Hinweise bietet die Broschüre der DeHoGa.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat einen Leitfaden zur Weitergabe von Lebensmitteln herausgegeben, der einen guten Überblick über rechtliche Fragen bietet. Die größte Hürde für die Weitergabe von Lebensmitteln bildet das Produkthaftungsgesetz. Es besagt, dass Hersteller auch nach der Abgabe für mögliche Erkrankungen haftbar gemacht werden können, die durch den Verzehr ihrer Produkte entstehen (z. B. durch Verunreinigungen oder eine unterbrochene Kühlkette). Ein vollständiger Haftungsausschluss durch Empfänger:innen ist rechtlich nicht möglich.

Grundsätzlich dürfen gespendet werden:

  • Ungeöffnete oder unverarbeitete Lebensmittel, auch mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum, sofern sie noch genusstauglich sind

  • Nicht zubereitetes Obst und Gemüse

  • Gekühlte oder tiefgekühlte Produkte bei durchgehender Einhaltung der Kühlkette

  • Backwaren, auch ohne Mindesthaltbarkeitsdatum

  • Zubereitete Speisen, wenn sie noch frisch aus der Küche kommen und keinen Kontakt mit Gästen hatten. Hier gelten strenge hygienerechtliche Anforderungen.

Dieses Fact Sheet für Caterer, herausgegeben vom Umweltbundesamt, fasst zusammen, worauf konkret bei der Weitergabe von Cateringresten zu achten ist. Die zu spendenden Lebensmittel müssen in lebensmittelechten Verpackungsmaterialien und hygienisch einwandfreie weitergegeben werden (z.B. durch die Verwendung von Einweghandschuhen). Die Berliner Tafel empfiehlt außerdem, die Transportbehältnisse eindeutig zu beschriften (Inhalt, Haltbarkeit, Lagerbedingungen, Kühltemperaturen, Allergene).

Im Raum Hamburg könnt ihr Lebensmittel z.B. über folgende Anlaufstellen spenden:

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:
Ökologischer & Fairer Merchandise