Energiesparplan

Es liegt ein Energiesparplan vor. Alternativ werden konkrete Maßnahmen zur Energieeinsparung gelistet. Es wird empfohlen, den Energiesparplan auf Grundlage einer Energiebedarfsplanung zu erstellen, um Hauptverbraucher zu identifizieren.

Zwar finden Energiesparpläne schon in einigen Fällen Anwendung, in der Praxis wird dabei aber oft verkürzt vorgegangen. Vor allem bei kleinen oder nicht formalisierten Veranstaltungen fehlt es häufig an einer systematischen Zieldefinition, Nachverfolgung durch Messung oder ernst gemeinter Kommunikation im Team. Damit ihr einen gut durchdachten und gleichzeitig messbaren Energiesparplan erstellen könnt, stellen wir euch nachfolgend die wichtigsten Elemente vor.

Das beinhaltet ein Energiesparplan

Um einen Energiesparplan für eure Veranstaltung zu erstellen, sollte dringend zuerst eine Energiebedarfsplanung durchgeführt werden (siehe Maßnahme Energiebedarfsplanung). So erfahrt ihr, wo die größten Stellschrauben im Energieverbrauch liegen und wo ihr entsprechend die größten Einsparungen erreichen könnt. Grundsätzlich kann ein Energiesparplan folgende Aspekte beinhalten. Punkt 3 und 4 würden erst in einem zu späterem Zeitpunkt verfassten Nachhaltigkeitsbericht stehen. Punkt 1 und 2 sind der eigentliche Kern des Plans:

  1. Ziele zur Energieeinsparung
  2. Maßnahmen zur Erreichung der Ziele
  3. Messung und Abgleich mit Zielen
  4. Kommunikationsmaßnahmen

Einmalhandlungen vs. Verhaltensänderungen

Zu unterscheiden ist bei geplanten Maßnahmen zur Erreichung der Ziele zwischen Einmalhandlungen und dauerhaftem Verhalten bzw. einer Verhaltensänderung während des Betriebs. Diese Unterscheidung ist entscheidend für die Planung und das spätere Controlling – viele Energiesparpläne scheitern daran, dass Verhaltensaspekte zu wenig berücksichtigt oder schlecht kommuniziert werden. Die Unterscheidung liegt darin, dass gewisse Maßnahmen einmalig umgesetzt werden können, z.B. der Einbau von LED-Lampen oder das Isolieren von Heizrohren. Andere Maßnahmen hängen mit der Nutzung während und zwischen Veranstaltungen zusammen, z.B. Kühlsysteme zwischen Veranstaltungen abzuschalten.

Kommunikation und Monitoring

Bei dem Erstellen des Plans solltet ihr euch neben den Maßnahmen auch überlegen, wer die Stakeholder sind und wie insbesondere die Verhaltensänderungen kommuniziert werden, damit sie auch umgesetzt werden. Der Stromverbrauch sollte gemessen und dokumentiert werden, um die Effektivität der Maßnahmen zu bewerten. Das fördert auch die Motivation im Team, nämlich wenn kommuniziert werden kann, dass die mitunter unbeliebten Verhaltensänderungen etwas bewirken. Außerdem ermöglicht das Monitoring auch die Kommunikation des Fortschritts im Erreichen der Ziele nach außen, z.B. an Partner:innen.

Die DEHOGA Energiekampagne stellt auf ihrer Website zahlreiche Handlungstipps und dazu passende Checklisten für eine gesteigerte Energieeffizienz zur Verfügung, geordnet in Sofortmaßnahmen, Haustechnik, Betriebsbereiche, und Management.

Auf der Seite der Hamburger Energielotsen können Unternehmen und Privatpersonen eine unabhängige und kostenfreie Energieberatung erhalten, um den eigenen Strom- und Wärmeverbrauch langfristig zu reduzieren. 

Auch die Verbraucherzentrale bietet regelmäßig Veranstaltungen und Webinare an, die sich konkreten Maßnahmen ohne hohe Investitionen widmen. Diese sind besonders geeignet, um einfache Einsparpotenziale bei Events zu identifizieren und umzusetzen.

Schornsteinfeger:innen prüfen nicht nur die Funktionsfähigkeit von Heizungen und Co., sondern haben auch ein umfangreiches Wissen im Bereich Energie (sparen) und effiziente Energieversorgung. Für alle Betreiber:innen von festen Bauten können dementsprechend auch diese eine gute erste Anlaufstelle sein. Viele Schornsteinfeger:innen sind Teil der UmweltPartnerschaft Hamburg. 

Zum Energieverbrauch hybrider bzw. virtueller Veranstaltungsformate findet ihr ausführliche Hintergrundinformationen in der Maßnahme Präsenzlose Teilnahme. Nachfolgend einige Maßnahmen, die ihr als Veranstaltende umsetzen könnt:

  • Eine Videostreaming-Plattform wählen, die erneuerbare Energien bezieht.
  • Daten für den Stream weitestgehend komprimieren, um bei der Übertragungsrate zu sparen.
  • Stellt, wenn möglich, den Stream (im Nachhinein) auch zum Download zur Verfügung.
  • Verzichtet auf Werbevideos mit Autoplay und Bewegtbild-Werbebanner.

Einige Dinge habt ihr als Veranstaltende nicht direkt in der Hand. Es kommt zu einem großen Teil darauf an, wie die Veranstaltungsgäste zuhause streamen. Kommuniziert daher an die Gäste folgende Maßnahmen:

  • bittet Gäste, an der Veranstaltung über Breitbandnetzwerke (WLAN) teilzunehmen, nicht über das (viel energieaufwendigere) Mobilfunknetz.
  • Auflösung der gestreamten Videos an die Wiedergabequalität des gewählten Endgeräts anpassen (nicht mit höherer Auflösung streamen, als das Endgerät darstellen kann bzw. als das menschliche Auge wahrnehmen kann).
  • Kleines Endgerät wählen: ein Smartphone verbraucht weniger Energie als ein Laptop oder Smart-TV.
  • Video pausieren, wenn der Raum verlassen wird.
  • Zusätzlich könnt ihr die Zuschauer:innen motivieren, die Veranstaltung als Anlass zu nutzen, um zu einem Ökostrom-Anbieter zu wechseln.
Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:
Gemeinnützige PartnerInnen
Effiziente Veranstaltungstechnik