Camping

Der Campingbereich für Besuchende ist nachhaltig ausgerichtet.

Wenn Festivalbesucher*innen z. B. auf dem Veranstaltungsgelände campen möchten, erheben viele Veranstalter*innen direkt mit dem Ticket für den Campingplatz ein Müllpfand. Die Gäste zahlen 5€, 10€ oder 15€ Pfand und erhalten einen Müllbeutel, der zu Veranstaltungsende befüllt an einer Müllstation abgegeben wird, sodass das Pfand zurückerstattet werden kann.

Die Rückgabe des Pfands kann z.B. zusätzlich davon abhängig gemacht werden, ob der Zeltplatz aufgeräumt wurde. Die Rückgabe des Pfands ist in vielen Fällen an die Befüllung eines Müllbeutels gebunden: Wenn Besucher*innen selbst keinen Müll produziert haben, muss der Müllbeutel trotzdem befüllt abgegeben werden. Das Konzept Müllpfand belohnt somit zwar das Aufsammeln von Müll, aber nicht das weitaus umweltfreundlichere Verhalten, wenig bis keinen Müll zu produzieren.

Das Open Air St. Gallen setzt daher auf Maßnahmen zur generellen Müllvermeidung (klare Kommunikation, “Trash Heroes”, die Besucher*innen aufklären, wie Müll vermieden werden kann, und eine niedrigschwellig zugängliche Entsorgungsstruktur) ebenso wie auf Bußgelder, die erhoben werden, wenn Besucher*innen ihren Müll letztlich liegen gelassen haben. Mithilfe der Kombination aus präventiven und nachgeschalteten Maßnahmen konnte das OpenAir sein Abfallaufkommen bereits effektiv reduzieren.

Viele Menschen lassen nach ihrem Festivalbesuch Zelte, Schlafsäcke und Isomatten zurück. Für Veranstalter*innen sind diese Gegenstände Abfall, der auf dem Gelände anfällt und kostenintensiv entsorgt werden muss.

Hanseatic Help, ein gemeinnütziger Verein aus Hamburg, sammelt zurückgelassene Campingausrüstung auf Festivals ein, säubert, wäscht und trocknet sie und gibt sie dann an Obdachlose in und um Hamburg weiter.

Material, welches für die Weiterbenutzung in seinem Ursprungszweck nicht mehr in Frage kommt, kann noch kreativen Upcycling-Projekten wie z.B. tent-ation zugeführt werden. Das in Hamburg ansässige Purpose-Unternehmen upcycelt Zeltstoffe zu Regenjacken und anderen Modeartikeln.

Wenn Besucher*innen auf dem Gelände der Veranstaltung campen, ist der Zeltplatz ein Ort, der im Nachhaltigkeitskonzept der Veranstaltung nicht vergessen werden darf. Viele Veranstalter*innen richten sog. Green Camping Zonen ein, in denen die Reduzierung der Umweltauswirkungen und ein rücksichtsvoller Umgang unter den Gästen gefördert wird.  

In den Green Camping Zonen wird Abfall getrennt und Besucher*innen werden darauf hingewiesen, Abfälle aktiv zu vermeiden. Veranstalter*innen erheben auch ein sog. „Müllpfand“, das erstattet wird, wenn Besucher*innen ihren befüllten Müllbeutel am Ende der Veranstaltungstage abgeben. In manchen Fällen werden sogar die Zeltplätze vor Abreise der Gäste kontrolliert und die Rückgabe des Pfands daran geknüpft, ob Zelte und Co. mitgenommen wurden. Auf manchen Veranstaltungen werden spezielle Helfer*innen eingesetzt, die Besucher*innen für das Problem Abfall sensibilisieren und z.B. selbst Abfall auf dem Gelände einsammeln. 

Sanitäranlagen sind der zweite direkt umweltrelevante Bereich. Am wichtigsten ist es, dafür zu sorgen, dass Veranstaltungsgäste die eingerichteten Sanitäranlagen nutzen und nicht wild pinkeln. Hier setzen Veranstalter*innen zunehmend Komposttoiletten oder Trocken-Klos ein, die häufig dekorativer als mobile Chemietoiletten sind, nicht besonders stark riechen und keine Wasseranschlüsse benötigen. Festivals nutzen z.B. auch selbstgebaute Naturduschen.  

In der Konzeption einer Green Camping Zone kann auch das rücksichtsvolle Miteinander berücksichtigt werden: Hier achten Veranstalter*innen z.B. darauf, dass keine Generatoren und laute Musikanlagen genutzt werden dürfen. Ruhezeiten müssen eingehalten werden und Fahrzeuge dürfen das Gelände nicht befahren.  

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

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