World Triathlon Hamburg: Nachhaltige Kriterien im Gastrobereich

World Triathlon Hamburg

Jungfernstieg 20354 Hamburg
2 Tage im Juli
Jährlich über 250.000 Besucher:innen und 10.000 Teilnehmende
Catering, Kommunikation mit Partner*innen, Konsumverhalten, Mehrweg & Verpackung,

Wie können die rund 250.000 Besucher:innen, die jährlich in die Hamburger Innenstadt kommen um die rund 10.000 Sportler:innen beim „größten Triathlon der Welt“ anzufeuern nachhaltig versorgt werden?

Problematik

Im Gastronomiebereich einer Sportgroßveranstaltung werden enorme Mengen Ressourcen eingesetzt, um die Besucher:innen zu verpflegen. Bei der Auswahl und Zusammensetzung der Speisen kann ein großer ökologischer Fußabdruck entstehen. Beim Einsatz von (Einweg-) Geschirr, Besteck und Bechern zudem große Mengen Müll.

Beim World Triathlon Hamburg wird das Public Catering von ca. 15 Ständen durchgeführt. Die vielen externen Partner:innen zum Mitwirken an den Nachhaltigkeitsbestrebungen zu aktivieren, ist eine kommunikative und organisatorische Herausforderung.

Lösungsansatz

Um die beteiligte Stände im Public Catering (und weitere Aussteller:innen im Messebereich) über die Nachhaltigkeitsstandards in Kenntnis zu setzen, wurden übergreifende Kriterien formuliert. Die Kriterien waren in verpflichtende und freiwillige Kriterien untergliedert.

Alle Stände im Public Catering mussten sich mit den Kriterien und Ihrer Umsetzung einverstanden erklären. Die verpflichtenden Kriterien waren zwingend einzuhalten, von den freiwilligen Kriterien im Bereich Catering waren mindestens drei zu erfüllen. Die Einhaltung der Kriterien wurde vom Veranstalter vor Ort überprüft. Nicht Einhaltung führte zum Ausschluss von Folgeveranstaltungen.

Beispielhafte verpflichtende Kriterien:

  • Mindestens 30% der im Food-Court angebotenen Gerichte sind vegetarisch, mindestens 15% vegan.
  • Sämtliches eingesetztes Geschirr für Speisen und Getränke (wird bepfandet), das an die Kundschaft herausgegeben wird ist wiederverwendbar (Ausnahmen für Servietten, Papier und Pappen, bei deren Einsatz Sparsamkeit und das Umweltzeichen Blauer Engel (DE-ZU 72) empfohlen wird).

Beispielhafte freiwillige Kriterien:

  • Mindestens 30% der im Food-Court angebotenen Speisen und Getränke sind aus regionalem (DE) und/ oder biologischem Anbau bezogen (Vorgabe an Generalcaterer).
  • Cateringunternehmen sollen Maßnahmen ergreifen, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Dazu gehört beispielsweise die sorgfältige Planung von Menüs, die Kontrolle der Lagerbestände und die Verwendung von Resten zur Herstellung von neuen Gerichten.
  • (Tägliche) Lebensmittelspenden von übrigen/ unverkäuflichen Lebensmitteln werden an die Tafel o.ä. gespendet, um Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken.

Herausforderungen

Die Zusammenarbeit mit Ironman Germany erforderte einen sehr hohen Kommunikationsaufwand, bezogen auf die Absprachen mit den zahlreichen Stakeholdern – darunter auch mit den Standbetreiber:innen. Teilweise erreichten die Kriterien die Standbetreiber:innen zu spät, teilweise waren die Ansprechpartner unklar. Kontrollen vor Ort, die aus Zeit- und Personalmangel nur sehr knapp ausfielen, gaben aber wertvolles Feedback für die Nutzung zur Austragung 2024.

Bilanz

In den Gesprächen mit den Aussteller:innen ist das Vorgehen mit einer Kriterienliste akzeptiert und in Ausnahmen gelobt worden. Die Auswahlmöglichkeit von verpflichtenden und freiwilligen Kriterien ist sehr gut angenommen worden und ließ den Ausstellenden ein wenig Freiheit in der Umsetzung. Ziel ist es in den folgenden Jahren die Kriterienliste weiter auszubauen und anzupassen.

Vision

Ziel ist es, die Kriterienliste in den folgenden Jahren weiter auszubauen und anzupassen.

Die Veranstaltenden wollten mit der Veranstaltung einen ersten Schritt in die nachhaltige Richtung machen. Damit befinden sie sich in einem Prozess, dessen Ziel es ist, langfristig und spätestens in 5 Jahren die CO2-Emissionen pro Teilnehmenden um mindestens 50% zu reduzieren.

Umgesetzte Kriterien mit dieser Maßnahme:

  • Gastronomie
    • Catering
    • Konsumverhalten
    • Mehrwegverpackungen
  • Kommunikation
    • Kommunikation mit Partner:innen
2023 World Triathlon Sprint & Relay Championships Hamburg, 14.07.2023, Hamburg
Elite Wave 1 & 2, women
© DTU/Henning Angerer

2023 World Triathlon Sprint & Relay Championships Hamburg, 13.07.2023, Hamburg
Messe Jungfernstieg
© DTU/Henning Angerer

 

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Change(K)now! project is co-funded by Interreg Baltic Sea Region. The projects main objective is a mindset change from single-use to circular or multiple-use of food delivery systems in cities and residents of the Baltic Sea Region.

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