Hamburger DOM: Anreiz zum Umstieg auf den ÖPNV durch gemeinsame Aktion mit dem hvv

Hamburger DOM

Heiligengeistfeld in St. Pauli (Bezirk Hamburg-Mitte)
dreimal im Jahr (Frühlingsdom: Mitte März bis Mitte April, Sommerdom: Ende Juli bis Ende August, Winterdom: Anfang November bis Anfang Dezember)
5 Millionen (in 2022)
Mobilität,

Der Hamburger Dom ist ein großes traditionelles Volksfest mit über 250 Schausteller*innen und mehr als 100 Gastronomiebetrieben. Er findet dreimal im Jahr auf dem Heiligengeistfeld zentral in Hamburg auf einer Fläche von etwa 160.000 Quadratmetern statt. Mehrere Millionen Menschen besuchen jährlich das Fest. Eine Veranstaltung dieser Größenordnung hat erhebliche Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Seit einigen Jahren setzt sich die Hamburger Behörde für Wirtschaft und Innovation als Veranstalterin des Doms deshalb für mehr Nachhaltigkeit ein.

Problematik

Trotz der zentralen Lage in Hamburg auf dem Heiligengeistfeld mit guter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr reiste 2017 ein Drittel der Besucher*innen mit dem Auto zum Dom an – so eine Umfrage unter den Besucher*innen des Doms. 60 Prozent der Gäste kamen mit Bus und Bahn, 7 Prozent zu Fuß und 2 Prozent mit dem Fahrrad. Neben den negativen Umweltauswirkungen des Autoverkehrs ist an gut besuchten Tagen vor allem die Überlastung der Parkinfrastruktur und damit ein erhöhter Parksuchverkehr ein Problem.    

Lösungsansatz

Um dem erhöhten Verkehrsaufkommen entgegenzuwirken, hat die BWI Gespräche mit dem Hamburger Verkehrsverbund hvv aufgenommen. Ziel war es, eine gemeinsame Aktion auf die Beine zu stellen, um die Besucher*innen, die bisher das Auto zur Anreise nutzten, zum Umstieg auf Bus und Bahn zu bewegen. Zum Sommerdom 2023 wurden deshalb auf den Parkplätzen Lebkuchenherzen mit dem hvv-Logo an die Autofahrer*innen verteilt, auf deren Rückseite sich ein QR-Code befand. Über den QR-Code konnten die Gäste an einem Gewinnspiel teilnehmen, bei dem unter anderem ein Gutscheinheft für den nächsten Dom verlost wurde. Zur Teilnahme am Gewinnspiel mussten die Gäste allerdings ein hvv-Ticket (mit entsprechenden Angaben) hochladen, um nachzuweisen, dass sie bei ihrer nächsten Fahrt zum Dom vom Auto auf den ÖPNV umgestiegen sind.  

Herausforderungen

Eine solche Aktion verursacht sowohl für den hvv als auch für die BWI zusätzliche Kosten, beispielsweise für die Herstellung der Lebkuchenherzen und die Promoter*innen, die die Herzen verteilen.  

Bilanz

Die Veranstalterin ist mit dem Ergebnis zufrieden – 14 Prozent der Personen, die ein Lebkuchenherz erhalten haben, haben am Gewinnspiel teilgenommen und sind mit dem ÖPNV zum Dom gefahren. Neben dem Ziel, mehr Menschen zu einer klimafreundlichen Anreise zu bewegen, sollte die Aktion den Gästen auch die Möglichkeit geben, sich über den hvv zu informieren und Informationen über die Gründe für die Anreise mit dem Auto zu sammeln. In diesem Zusammenhang hat sich gezeigt, dass die Gründe für die Wahl des Autos sehr vielfältig sind und nicht schnell durch einfache Maßnahmen behoben werden können – erhöhter Zeitaufwand, häufiges Umsteigen, überfüllte Busse und Bahnen, schlechte Anbindung, mangelnde Barrierefreiheit und Preisnachteile bei der Anreise mit vielen Mitfahrenden wurden dabei am häufigsten genannt.  

Vision

Der Hamburger Dom möchte weiterhin mit dem hvv kooperieren, um gemeinsam einen Anreiz für den Umstieg vom Auto auf den ÖPNV zu schaffen. Diese spezielle Lebkuchen-Aktion wird jedoch nicht fortgeführt.

Die gemeinsame Aktion mit dem hvv soll möglichst viele Gäste motivieren, vom Auto auf Bus und Bahn umzusteigen.
Credits: Hamburger Dom
Der Dom ist ein großes traditionelles Volksfest in Hamburg: Es findet dreimal jährlich statt und hat mehrere Millionen Besucher*innen.
Credits: Henning Angerer

Umgesetzte Kriterien mit dieser Maßnahme:

  • 4 Klimaschutzmaßnahmen 

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