altonale: Gemeinsames Kochen gegen Lebensmittelverschwendung

altonale

Altona und Ottensen (Bezirk Altona), Hamburg
jedes Jahr zwei Wochen im Juni/Juli
über 250.000
Abfallmanagement, Catering, Konsumverhalten,

Die altonale ist ein umfangreiches Kunst- und Kulturfestival. Über 17 Tage und drei Wochenenden im Sommer bietet die altonale weit über 300 Veranstaltungen aus den Bereichen Musik, Film, Theater, Kunst, Tanz, Jugend und Literatur an verschiedenen Orten in den Hamburger Stadtteilen Altona und Ottensen an. Dieses Fallbeispiel stellt die Bestrebungen der altonale vor, dem Problem der Lebensmittelverschwendung entgegen zu wirken.

Problematik

Lebensmittelverschwendung ist ein ernstzunehmendes Problem: Laut einer Studie des Thünen-Instituts landen allein in Deutschland jährlich etwa 12 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, vor allem in Privathaushalten, aber auch in Supermärkten, Restaurants, Kantinen und auf Veranstaltungen. Beim „Auswärts-Essen“ wird sogar fast die Hälfte der Lebensmittel entsorgt. Dabei wäre ein Großteil der Abfälle vermeidbar – so das Thünen-Institut.

Lösungsansatz

Das altonale kulturfutter macht seit 2019 auf diese Thematik aufmerksam – und rettet dabei aktiv Lebensmittel. Die altonale kooperiert dafür mit foodsharing, der Hamburg Tafel, Hinz&Kunzt sowie DIE2CHEFS. Etliche sogenannte Foodsaver:innen retten vorab Lebensmittel und 400 bis 800 Menschen nehmen jährlich an der Veranstaltung teil. Das altonale kulturfutter ist wie alle anderen Veranstaltungen der altonale kostenfrei – um einen frei gewählten Beitrag wird gebeten. Mithilfe von Ausstellungen, Impulsgeber:innen und Filmbeiträgen können sich die Besucher:innen über das Thema Lebensmittelverschwendung informieren. Ein besonderer Schwerpunkt der Veranstaltung ist das soziale Miteinander: Altonale kulturfutter möchte Nachbar:innen vernetzen und Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Milieus in den Austausch über den Verbrauch von Lebensmitteln bringen und so neue Wertschätzung erzielen.

Herausforderungen

Lebensmittel für eine so große Anzahl an Gästen zu retten und zu verarbeiten, ist herausfordernd. Hier sind zum einen eine gute Organisation, passende örtliche Gegebenheiten und eine funktionierende Logistik wichtig. Zum anderen bedarf es spontaner Kreativität bei den Rezepten. Auch funktioniert das altonale kulturfutter nur mit Freiwilligen, die bei der Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung helfen. Ausreichend Menschen dafür zu aktivieren, war gerade bei der ersten Veranstaltung schwierig, als das altonale kulturfutter noch weniger bekannt war.

Bilanz

Zum zweiten Mal in Folge hat das altonale kulturfutter 2022 vier Tage lang sowohl Besucher:innen als auch Künstler:innen und Mitarbeitende des Festivals mit Essen versorgt und dabei über 1,4 Tonnen Lebensmittel gerettet. Davon wurden 300 kg zu Marmelade, Kompott oder Mus eingekocht und 250 kg in Form von Care-Paketen für zu Hause ausgegeben. Das altonale kulturfutter ist mittlerweile wesentlicher Bestandteil der altonale und wird von vielen Freiwilligen unterstützt. Auch das Ziel der Teilhabe konnte erfolgreich umgesetzt werden: Den Veranstaltenden wurde gespiegelt, dass das altonale kulturfutter Menschen diverser Milieus und Kulturen zusammenbringt.

Vision

Die altonale möchte altonale kulturfutter ausweiten, um noch weitere Menschen zu erreichen, mehr Lebensmittel zu retten und für das Thema Lebensmittelverschwendung zu sensibilisieren. Auch andere Stadtteile wurden bereits auf dieses Format aufmerksam. Eine weitere Vision ist deshalb, den Modell-Charakter von altonale kulturfutter auszubauen.

Ziel von altonale kulturfutter ist es, Menschen zu vernetzen und in den Austausch über die Wertschätzung von Lebensmitteln zu bringen.
Foto: Thomas Panzau
Ohne das große Engagement der vielen freiwilligen Helfer:innen wäre das kulturfutter nicht möglich; hier zu sehen bei der Ausgabe der gemeinsam zubereiteten Speisen.
Foto: Thomas Panzau
2022 hat das altonale kulturfutter mehrere hundert Menschen mit Essen versorgt und dabei über 1,4 Tonnen Lebensmittel gerettet.
Foto: Thomas Panzau

Umgesetzte Kriterien mit dieser Maßnahme

3.1 Programmempfehlung
7.2 Konsumverhalten
8.3 Anwohner:innen

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