Von Abfalleimer bis Zero Waste – Handlungsfeld 5 „Beschaffung, Material & Abfallmanagement“

Blühende Heidelbeersträucher und Kapuzinerkresse in Pflanzkübel flankieren den Eingang zur Tagung. An hölzernen Stehtischen aus einem Event-Verleih lehnen Gäste mit Getränken in Pfandflaschen. Auch die Namenschilder an ihren Oberteilen sind wiederverwendbar. Ein großes Banner verkündet, von wem die Tagung ausgerichtet wird, zeigt die Logos der Partner:innen – ohne Jahreszahl oder…

Blühende Heidelbeersträucher und Kapuzinerkresse in Pflanzkübel flankieren den Eingang zur Tagung. An hölzernen Stehtischen aus einem Event-Verleih lehnen Gäste mit Getränken in Pfandflaschen. Auch die Namenschilder an ihren Oberteilen sind wiederverwendbar. Ein großes Banner verkündet, von wem die Tagung ausgerichtet wird, zeigt die Logos der Partner:innen – ohne Jahreszahl oder Datum, damit das Poster auch im nächsten Jahr noch aktuell ist.

Handlungsfeld Beschaffung, Material & Abfallmanagement illustriert von Lena Schaffer

 

Wiederverwendbarkeit wirkt Wunder

Ein bewusster Umgang mit Materialien, ein klarer Fokus auf Wiederverwendbarkeit, Recyclingfähigkeit und Nachhaltigkeit in der Beschaffung und ein durchdachtes Abfallmanagement – dies alles können Veranstalter:innen umsetzen, damit weniger Müll entsteht. Denn von Einladungen, über Aufbau, Konfetti, und Giveaways bis zum Abbau verursachen Events meist immense Mengen Abfall. Doch Veranstaltende können viel verändern. Die GEHH-Handreichung widmet sich genau diesen Möglichkeiten in Handlungsfeld 5 „Beschaffung, Material & Abfallmanagement“.

Reduce, Reuse, Recycle

Besonders zentral in diesem Handlungsfeld ist der Grundsatz Reduce, Reuse, Recycle (übersetzt: „reduzieren, wiederverwenden, recyceln”). Dieser Leitlinie folgend sollten Events ihren Veranstaltungsbedarf prüfen: Lassen sich die eingesetzten Materialien reduzieren, sinnvoll ersetzen oder sogar vermeiden? Dabei spielen auch die Wiederverwendbarkeit, Recyclingfähigkeit und ökologische und sozialverträgliche Herstellung von Ausstattung und Materialien eine wichtige Rolle.

Aber auch nach der sorgfältigsten Planung fallen Abfälle an. Damit diese möglichst erfolgreich recycelt werden können, gilt schon auf dem Event Mülltrennung zu ermöglichen – für Gäste als auch Team und Dienstleistende.

 

Ein Blick in die Abfalleimer

Besonders wenn Veranstaltungen mehrmals stattfinden, lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen, quasi in die Abfalleimer: Waren diese groß genug? Standen sie an den richtigen Stellen? Ist Abfall in die umliegende Natur geraten – und wodurch?

Noch eine Ebene tiefer können Veranstaltende die gesamten Material- und Abfallströme des Events analysieren (lassen), um Potentiale zur Abfallvermeidung zu reduzieren. Beispielsweise: Welche Abfallarten fallen besonders viel an, sind aber vermeidbar?

Wertvolle Ideen können entstehen, wenn möglichst alle relevanten Akteur:innen in die Verbesserungsprozesse eingebunden werden – von Lieferant:innen, über Caterer und Reinigungsfirmen bis zum zuständigen Entsorgungsunternehmen. Wichtig ist auch, die Ergebnisse, das Konzept, an alle Gäste und Mitwirkenden zu kommunizieren. Nur so können alle an einem Strang ziehen.

Vom Müll zur Ressource

Auf der Tagung lösen sich die Gäste mittlerweile aus ihren Gesprächen und vertiefen sich in das Programm. Es steht – mit Kreidestift geschrieben – auf den gläsernen Flügeltüren der Eingangshalle. Daneben hängt ein QR-Code zum Einscannen für die digitale Variante. Die Gäste strömen in den Hauptsaal, vorbei an klar benannten Behältern zur Mülltrennung, wie sie in der gesamten Location bereitstehen. Aus einem Nebenraum, das als gut sortiertes Lager dient, holt ein Mitarbeiter Toilettenpapier und Bleistifte aus ihren Großgebinden. Das Event ist in vollem Gange – doch kaum Müll entsteht.

Zahlreiche Veranstaltungen zeigen bereits, dass abfallarme, ressourcenschonende Konzepte funktionieren – mit vielen Vorteilen für Umwelt und Veranstaltung. Doch auch Rahmenbedingungen wie Vorgaben und Recyclingquoten müssen sich noch deutlich verbessern. Besonders um verwendete Materialien nicht länger als Müll zu entsorgen, sondern die Ressourcen dahinter zu schätzen.

Von Abfalleimer bis Zero Waste-Giveaways – was sind eure Lieblingsmaßnahmen?

 

Autorin: Lea Jahneke

 

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