Machen ist wie wollen, nur krasser. CO2 sparen im Straßenverkehr

Hier liefern wir dir weitere Informationen, welche Verkehrsmittel welche Umweltauswirkungen haben und wie du mit deinem Verhalten auf Veranstaltungen etwas bewirken kannst. Öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad nutzen, Fahrgemeinschaften bilden und Sharing-Angebote nutzen – es gibt viele Möglichkeiten, deine An- und Abreise nachhaltiger zu gestalten.

CO2 sparen im Straßenverkehr

Mit rund 70 Prozent verursacht die An- und Abreise bei Veranstaltungen die meisten Emissionen. Hier liegt also der größte Hebel, um die Klimabilanz von Veranstaltungen zu verbessern – nicht nur bei den Veranstaltenden selbst, sondern maßgeblich auch bei den Besucher:innen. Wenn du das Auto stehen lässt, sparst du nicht nur enorm viele CO2-Emissionen ein. Vor Ort werden auch Flächen geschont oder für andere Nutzungen frei.

Hier liefern wir dir weitere Informationen, welche Verkehrsmittel welche Umweltauswirkungen haben und wie du mit deinem Verhalten auf Veranstaltungen etwas bewirken kannst. Öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad nutzen, Fahrgemeinschaften bilden und Sharing-Angebote nutzen – es gibt viele Möglichkeiten, deine An- und Abreise nachhaltiger zu gestalten.

Das sind die Fakten
  • Jede:r Deutsche verursacht durchschnittlich 11,6 Tonnen CO2; 1,5 Tonnen davon durch Mobilität.
  • Flugzeuge sind besonders klimaschädlich: Ein Flug von Frankfurt nach New York verursacht 3,8 Tonnen CO2, ein Flug von Hamburg nach München 0,3 Tonnen. Die gleiche Strecke mit dem ICE verursacht dagegen nur 0,04 Tonnen CO2.
  • Auch das Auto (inklusive E-Auto) hat eine deutlich schlechtere Klimabilanz als der öffentliche Nah- und Fernverkehr. Während mit dem Auto rund 40 Prozent der Emissionen im Vergleich zum Flugzeug eingespart werden können, sind es mit öffentlichen Verkehrsmitteln zwischen 60 und 85 Prozent.
  • Trotz der schlechten Klimabilanz werden 79 Prozent aller Wege in Deutschland mit dem Auto zurückgelegt.
  • Auch zu Veranstaltungen reisen rund zwei Drittel der Gäste mit dem Auto an, insbesondere zu Festivals und zu anderen Veranstaltungen außerhalb von Städten.
  • Insgesamt verursacht der Autoverkehr rund ein Fünftel der Emissionen in Deutschland.
  • Der Verkehr nimmt 5 Prozent der Fläche Deutschlands in Anspruch; die Hälfte davon der Straßenverkehr, also Straßen und Parkplätze.
  • In Hamburg steht jedem Kind weniger Spielfläche zur Verfügung (zehn Quadratmeter) als ein einziger Autostellplatz benötigt (zwölf Quadratmeter).
Welche Verkehrsmittel haben welche Auswirkungen aufs Klima?

Wie die Klimabilanz ermittelt wird: Um die Klimaauswirkungen verschiedener Fahrzeuge zu berechnen, wird zunächst ihr durchschnittlicher Strom- und Kraftstoffverbrauch pro gefahrenem Kilometer ermittelt. Dieser Wert wird anschließend mit den Emissionen, die pro Liter beziehungsweise pro Kilowattstunde entstehen, multipliziert. Dabei werden alle Emissionen – neben Kohlenstoffdioxid (CO2) beispielsweise auch von anderen Treibhausgasen wie Methan und Lachgas – berücksichtigt und dafür in CO2-Äquivalente umgerechnet und addiert. Nicht berücksichtigt sind dabei die Emissionen, die bei der Herstellung und Entsorgung der Fahrzeuge entstehen, sowie die Emissionen der Infrastruktur (Straßen, Schienen etc.). Um verschiedene Fahrzeuge vergleichbar zu machen, wird diese Zahl abschließend durch die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt das Fahrzeug nutzen, geteilt. Bei Autos geht das Umweltbundesamt von 1,4 Personen aus, beim Fernverkehr der Bahn von einer Auslastung von 31 Prozent und beim Flugverkehr von einer Auslastung von 51 Prozent. Die daraus resultierende Zahl gibt die Treibhausgasemissionen pro Personenkilometer an. Wie viel CO2 du durch deine Wege jede Woche im Schnitt verursachst, kannst du hier berechnen.

Flugzeug und Auto stoßen besonders viel CO2 aus: Den meisten Menschen ist mittlerweile klar: Das Flugzeug ist das klimaschädlichste aller Verkehrsmittel. Pro Personenkilometer stößt es die meisten CO2-Emissionen aus. Zusätzlich sind aber auch die Kondensstreifen ein Problem. Denn diese können unter bestimmten Bedingungen zu Cirruswolken werden, die den Treibhauseffekt verstärken. Laut Umweltbundesamt sind die gesamten Auswirkungen des Flugzeugs aufs Klima deshalb schätzungsweise doppelt so hoch wie die Wirkung des CO2-Ausstoßes allein. Nicht zuletzt verleitet das Flugzeug dazu, weite Strecken zurückzulegen und damit die gesamten Emissionen zu erhöhen. Auf Platz 2 folgt der PKW. Aufgrund des aktuellen Strommixes in Deutschland, der nicht nur erneuerbaren Strom enthält, kann auch das E-Auto nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln mithalten.

Mit dem Fahrrad, zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln klimafreundlich fortbewegen: Neben dem Fahrrad (auch E-Bike) und zu Fuß ist es am klimafreundlichsten, sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortzubewegen. Pro Personenkilometer hat der öffentliche Fernverkehr (Zug, Reisebus) dabei eine etwas bessere Klimabilanz als der öffentliche Nahverkehr (Linienbus, U- und Straßenbahn, Nahverkehrszüge). Reisebusse schneiden besonders gut ab.

Auf die Auslastung kommt es an: Insgesamt ist vor allem entscheidend, wie viele Personen ein Fahrzeug nutzen. Da Reisebusse in der Regel voll besetzt fahren, erzielen sie sehr gute Werte. Würden alle Fahrzeuge voll ausgelastet fahren, würden sich die Emissionen pro Personenkilometer deutlich verringern und die Verhältnisse verschieben. Ein mit fünf Personen voll besetztes Auto ist sogar fast so klimafreundlich wie die Bahn: Auf 100 Kilometern entstehen im ICE oder IC pro Person 3,6 Kilogramm CO2, im voll besetzten PKW 3,8 Kilogramm. Deshalb sind Fahrgemeinschaften so sinnvoll. Allerdings fährt die Bahn sowieso und auf das Auto solltest du deshalb trotzdem, wenn möglich, verzichten.

Andere Auswirkungen: Neben dem Ausstoß von Treibhausgasen hat der Verkehr aber noch weitere Auswirkungen. Vor allem Kohlenmonoxid, flüchtige Kohlenwasserstoffe, Stickstoffoxide und Feinstaub belasten Mensch und Umwelt, indem sie die Atemluft und den Boden verschmutzen. Auch in diesen Punkten sind das Auto und das Flugzeug besonders belastend.

Das Problem mit den Parkflächen

Neben den Straßen, die 2,6 Prozent der gesamten Fläche Deutschlands einnehmen, sind die Flächen, die zum Abstellen der Fahrzeuge benötigt werden, ein weiteres Problem des Autoverkehrs. Ein privater PKW wird im Schnitt nur eine Stunde am Tag bewegt; 23 Stunden steht er und blockiert so wertvolle Flächen. Meist stehen die Autos auf versiegelten Flächen, das heißt auf bebautem, betoniertem, asphaltiertem oder anders befestigtem Boden. Dies hat ernstzunehmende Folgen für die Umwelt. Denn so gehen nicht nur wichtige Funktionen des Bodens, wie die Wasserdurchlässigkeit und Fruchtbarkeit, verloren. Eine Begrünung, die vor allem für die Artenvielfalt und Temperaturregulierung wichtig ist, ist auf diesen Flächen nicht mehr möglich. PKW brauchen unheimlich viel Platz, und zwar mehr als die anderen Verkehrsmittel zusammen. Mit mindestens 100 Quadratmetern pro beförderter Person (abhängig von der Geschwindigkeit) nimmt das Auto mehr Fläche ein als jedes andere Verkehrsmittel. Vergleicht man den Flächenbedarf parkender Autos mit dem Flächenbedarf aller öffentlichen Verkehrsmittel zusammen, wird das Missverhältnis schnell deutlich. Während das Auto einen nicht unerheblichen Teil der Stadtfläche einnimmt, ist der Anteil der anderen Verkehrsmittel verschwindend gering. Car-Sharing, also das Nutzen und Teilen von Fahrzeugen, spart zwar im Betrieb keine Emissionen, löst aber das Flächenproblem. Auch Parkgebühren sind sinnvoll, da sie die durch die Parkflächen verursachten Umweltschäden bepreisen und einen Anreiz schaffen, auf andere Verkehrsmittel umzusteigen.

Handlungsmöglichkeiten

Was kannst du tun, um die Umweltauswirkungen von der An- und Abreise zu Veranstaltungen zu reduzieren? Mit diesen einfachen Handlungen kannst du Emissionen einsparen und Flächen schützen:
1. Reise am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß oder dem (E-)Fahrrad an! Häufig ist im Veranstaltungsticket eine kostenlose An- und Abreise enthalten oder es werden Shuttlebusse angeboten.
2. Falls es keine praktikable Alternative zum Auto gibt: Nutze Car-Sharing-Angebote und bilde Fahrgemeinschaften!
3. Schätze die Parkgebühren: Sie sind für alle ein Anreiz, nach Alternativen zu suchen und so nicht nur Emissionen einzusparen, sondern auch Flächen zu schonen.
Quellen:
Hier geht’s zu weiteren Artikeln der Reihe ‚Machen ist wie wollen, nur krasser.‘
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