Feste feiern wie sie fallen – aber klimafreundlich
Eine Pressemitteilung der Behörde für Umwelt und Energie Mehr dazu findet sich auf der Seite der BUE.
Umweltbehörde hat Checkliste für nachhaltige Events entwickelt
Mehrweg statt Einweg, Spülmobil, Pfandsysteme, Fahrradparkplätze, Solarstrom vor Ort: Dies sind nur einige Beispiele, mit denen eine Veranstaltung nachhaltig und klimafreundlich wird. Damit dies zukünftig nicht nur für einige Pioniere gilt, sondern für möglichst alle Hamburger Veranstaltungen, hat die Umweltbehörde eine Checkliste entwickelt, die 2020 erstmalig einem Praxistest unterzogen wird.
Mit dabei sind u.a. der Hamburger DOM, der Christopher Street Day, der Triathlon, das Eppendorfer Landstraßenfest, das Dockville Festival, das Tennisturnier am Rothenbaum und das Reeperbahnfestival. Das Futur 2 Festival macht seit 2018 vor, dass auch eine Großveranstaltung energieautark organsiert werden kann und geht in diesem Jahr mit erneuter Unterstützung der Umweltbehörde am 30. Mai im Elbpark Entenwerder in seine dritte Runde als CO2-neutrales und nachhaltiges Festival mit Pilotcharakter.
Jens Kerstan, Senator für Umwelt und Energie:
„Feste und große Events gehören zu Hamburg wie die Elbe und der Michel. Sie machen unsere Stadt attraktiv und lebenswert. Die Kehrseite ist oft aber eine Belastung für Klima und Umwelt. Das muss nicht so sein. Unsere Checkliste für nachhaltige Veranstaltungen zeigt: Es sind oft einfache und kleine Dinge, die viel verändern können. Das Futur2Festival ist hier ein hervorragendes Beispiel. Wir als Stadt wollen mit gutem Bespiel vorangehen und zeigen, dass Feiern, Spaß haben gut zusammen passt mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz.“
Gemeinsam mit den Bezirken, anderen Behörden und dem Netzwerk Green Events, das Akteure aus der Veranstaltungsszene vertritt, hat die Umweltbehörde eine Checkliste für nachhaltige Veranstaltungen erarbeitet. 23 Veranstaltungen haben sich für die Pilotphase 2020 gemeldet – vom großen Sportevent wie dem Triathlon und dem Tennisturnier am Rothenbaum über das traditionsreiche Eppendorfer Landstraßenfest, mehrtägige Festivals wie das Dockville und das Reeperbahnfestival bis hin zum Hamburger DOM und dem Christopher Street Day. Beraterinnen und Berater von Green Events werden gemeinsam mit den Veranstalterinnen und Veranstaltern anhand der Checkliste individuell Maßnahmen für jedes Event erarbeiten. Dabei geht es um Themen wie Müllreduzierung durch Mehrweg statt Einweg, den Einsatz von Spülmobilen und Pfandsystemen, Anreize schaffen für eine umweltfreundliche Anreise z.B. durch bewachte Fahrradparkplätze, HVV-Kombi-Tickets oder Zusammenarbeit mit E-Shuttle‐Services, eigene Energieerzeugung am Veranstaltungsort per Windkraft oder Photovoltaik und die Nutzung von energieeffizienten Geräten z.B. bei Heizung, Kühlung und Licht.
Anna Kliemann, Green Events Hamburg:
„Wir freuen uns nach dem konstruktiven und inspirierenden Prozess mit über 100 Akteuren, die Handreichung nun in der Pilotphase an und mit der Praxis zu evaluieren. Das gemeinsame Ziel ist, Hamburger Veranstaltungen auf dem Weg Richtung Nachhaltigkeit zu begleiten und öffentliche Räume zukunftsfähig zu nutzen, damit ein langfristiger Mehrwert für alle entsteht. „
Wir bauen auf vielen positiven Beispielen auf
Es gibt in Hamburg schon viele konkrete Beispiele, die zukunftsgerichtet und auch originell einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit bei Veranstaltungen leisten. Im Rahmen der altonale, Hamburgs größtem Stadtteilfest, wurde in den letzten Jahren mit Unterstützung durch die Umweltbehörde unter dem Label „altonale goes green“ beispielsweise eine kostenlose Fahrradgarderobe, Komposttoiletten, eine mit Solarzellen energieautarke Eventfläche und die Streetgames zur Integration von Jugendlichen durchgeführt. Auf dem Hamburger DOM fährt man ausschließlich mit Ökostrom. Außerdem kann man seine Heißgetränke im Recup genießen, einem hamburgweiten Pfandsystem für Mehrwegbecher.
Futur 2 wird stattgefunden haben
Das Futur 2 Festival, Hamburgs erstes energieautarkes Festival, geht am Pfingstwochenende in die dritte Runde. Gerade erst bei den Hamburger Club Awards als Hamburgs „Green Festival des Jahres 2019“ ausgezeichnet, gehen die Festivalmacher mit Unterstützung der Umweltbehörde mit vielen neuen Ideen an die dritte Auflage des Festivals, das alle benötigte Energie direkt vor Ort per Solar oder Fahrradkraft erzeugt. 2019 kamen trotz kühler Temperaturen gut 4.000 Besucherinnen und Besucher. Auch die Öko-Bilanz konnte sich sehen lassen: Nur 26 Gramm Müll pro Kopf, 124 kWh Strom wurden vor Ort erzeugt und verbraucht. Mit dem diesjährigen Headliner, Martin Kohlstedt, wird ein Kompensations-Projekt der besonderen Art realisiert. Der Musiker besitzt im Thüringer Land Flächen, die zur Aufforstung genutzt werden, um die nicht vermeidbaren CO2-Ausstöße des Festivals zu kompensieren. Beim Gastro-Konzept wird noch konsequenter als bisher auf die Merkmale „bio, regional und saisonal“ geachtet. Passend dazu konnte die Wildwuchs Brauerei, Hamburgs erste Bio-Craft-Beer-Brauerei, für ein eigenes Futur 2 Festival-Bier gewonnen werden und aus dem Alten Land werden „Pflück“-Bio-Schorlen geliefert.
„Wir freuen uns sehr, dass wir in diesem Jahr unsere CO2 Kompensation gemeinsam mit Martin Kolhstedt umsetzen können“ sagt Björn Hansen, Initiator des Futur 2 Festivals. „Unsere Künstlerinnen und Künstler in das Konzept des Festivals mit einzubinden, ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Es war immer unser Ziel, jedes Jahr noch etwas weiter zu gehen und noch nachhaltiger zu werden als im Vorjahr.“
Rückfragen der Medien
Behörde für Umwelt und Energie
Jan Dube (Pressesprecher)
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