Refuse, Reuse, Recycle – Neue Wege zur Kreislauffähigkeit

Bericht aus dem Runden Tisch Abfall vom 3. Februar Den ersten Teil kannst du hier nachlesen. Teil 2 – Recycling im Besucherraum Veranstaltungen können ein Fenster in eine nachhaltige Zukunft sein. Umweltbewusstes Handeln kann auf Veranstaltungen erlebbar gemacht und den Besucher:innen nahegebracht werden. Daher scheint es ein logischer Schritt, den…

Bericht aus dem Runden Tisch Abfall vom 3. Februar

Den ersten Teil kannst du hier nachlesen.

Teil 2 – Recycling im Besucherraum

Veranstaltungen können ein Fenster in eine nachhaltige Zukunft sein. Umweltbewusstes Handeln kann auf Veranstaltungen erlebbar gemacht und den Besucher:innen nahegebracht werden. Daher scheint es ein logischer Schritt, den Gästen das Recyclen ihres Abfalls zu ermöglichen.
Doch die Einführung eines Recyclingssystems im Besucherraum wird sowohl seitens der Veranstaltenden als auch der Entsorgenden kritisch beäugt, denn eine sinnvolle Trennung wird durch folgende Faktoren verhindert:

  1.  Fehlwürfe: Der Rest einer Erbsensuppe kann eine ganze Tonne Kunststoff unbrauchbar machen.
  2. Offene Veranstaltungen: Der Eintrag von mitgebrachtem Abfall kann nicht verhindert werden.
  3. Abtransport von verschiedenen Abfallarten: Es wird ein Transporter pro Abfallart eingesetzt, dies führt zu einer negativen Umweltbilanz.

Wenn ich als Veranstalter dennoch im Besucherraum ein Recycling einführen möchte, was sind hierfür die Gelingensbedingungen?

  • Zielgruppe und Größe der Veranstaltung: je kleiner die Veranstaltung und je nachhaltigkeitsaffiner die Zielgruppe desto besser kann ein Recycling gelingen.
  • Die Expert:innen fragen: Die Entsorgungsunternehmen können am besten einschätzen, inwiefern sich ein Recycling tatsächlich lohnt. Dies ist stark abhängig von dem Platz, den Besucherströmen und dem Abtransport.

Treffen beide Faktoren zu, kann noch folgendes berücksichtigt werden:

  1.  Mülltonnen dort aufstellen, wo der Müll auch entsteht. Bspw. eine große Trenninsel am Foodcourt einrichten.
  2. Mülltonnen nicht mit zu großen Öffnungen versehen. Erst dann beginnen die Besuchenden über die Wahl der Tonne nachzudenken, anstatt einfach nur zu werfen.
  3. Klare Kennzeichnung der Müllbehälter und eine Beschilderung, wo diese zu finden sind.
  4. Die Größe der Behälter an den Verbrauch anpassen, so dass Mülltonnen nicht zu schnell überfüllt sind.
  5. Regelmäßige Leerung der Tonnen. Hier sollten Wege zum Abtransport freigehalten werden, damit auch bei hohem Besucher:innenaufkommen ein regelmäßiger Abtransport möglich bleibt.

In wie weit eine Veranstaltung überhaupt Verantwortung für das Verhalten und die Nachhaltigkeitsbildung der Besucher:innen übernehmen und sie zum Recycling anhalten muss, da gingen die Meinung auf dem runden Tisch stark auseinander. Doch eines war klar: Die Verantwortung für den entstehenden Müll liegt bei denjenigen, die diesen auf den Weg bringen.
Ein wichtiger Hebel von Veranstaltenden, um die Bedingungen für ein sinnvolles Recycling zu verbessern, ist die Einführung von Mehrwegsystemen. Denn so werden die Abfallströme reduziert und eine „Kontaminierung“ des Abfalls durch Speisereste wird unwahrscheinlicher. Mehr dazu im nächsten Artikel.

Im nächsten Artikel gehen wir auf die Vorteile von Mehrweg auf Veranstaltungen ein und Neuerungen, die ab 2023 in Hamburg eingeführt werden. Dazu haben wir schon einmal zwei Blogartikel verfasst.
Unsere Artikel aus unserer Reihe können hier nachgelesen werden.

 

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