Referent:innen, Künstler:innen, Moderator:innen und sonstige Programmmitwirkende sind zu mindestens 30% weiblich gelesene Personen. Darüber hinaus wird empfohlen, weitere Diversitätsaspekte zu berücksichtigen, wie die Einbindung von Menschen
– mit Migrations- und Flüchtlingshintergrund,
– mit Behinderungen,
– aus gesellschaftlichen Minderheiten, usw.
Gleichstellung
Noch viel zu selten wird auf Bühnen, in Podiumsdiskussionen oder an Redner:innenpulten gesellschaftliche Vielfalt sichtbar. Weiblich* gelesene Acts sind immer noch deutlich unterrepräsentiert, egal ob auf Musikbühnen, in der Moderation oder bei Konferenzen. Eine Untersuchung des Bühnenprogramms von 44 Hamburger Clubs in den Jahren 2022 und 2023 im Rahmen des Club-Check von musicHHwomen* und RockCity Hamburg e.V. hat gezeigt: nur 16 % des Bookings waren weiblich* gelesene Acts und weniger als 1 % nicht-binär. Auf Festival- und Redner:innenbühnen verhält es sich ähnlich – das Programm wird fast immer von männlich gelesenen Menschen dominiert.
Genau das könnt ihr ändern und aktiv mitgestalten. Durch euer Bühnenprogramm habt ihr die Möglichkeit, die Vielfalt unserer Gesellschaft sichtbar zu machen und die Geschlechtergerechtigkeit in der Veranstaltungswelt zu erhöhen. Das Veranstaltungsprogramm und Booking bildet im besten Fall die Diversität unserer Gesellschaft ab und kann Begegnungen zwischen Menschen fördern, die im Alltag womöglich selten aufeinandertreffen.
Es kann herausfordernd sein, Expert:innen verschiedener geschlechtlicher Identitäten, mit Behinderungen oder Migrationsgeschichte ausfindig zu machen, die zu einem vorgesehenen Thema sprechen möchten oder können. In der Musikwirtschaft greifen Booker:innen zudem häufig auf die ihnen bekannten Netzwerke zurück, was es schwer macht, als Angehörige* einer weniger sichtbaren Personengruppe, überhaupt in Sichtweite zu geraten. Um Künstler:innen und Speaker:innen für eure Programmgestaltung ausfindig zu machen, die einem unterrepräsentierten Geschlecht angehören, eine Behinderung haben oder einer anderen marginalisierten Gruppe angehören, können Plattformen und Initiativen euch unterstützen. Unten haben wir eine Auswahl für euch zusammengestellt.
- Keychange ist eine Bewegung, die talentierte Menschen unterrepräsentierter Geschlechter mit Schulungen, Mentoring und Netzwerkunterstützung unterstützt. Auf ihrer Website könnt ihr nach FLINTA* Künstler:innen und Speaker:innen suchen.
- Ramp-Up.me hat eine große Anzahl an Portalen zusammengetragen zur Kontaktierung von FLINTA* Referent:innen, Referent:innen mit Behinderung oder Referent:innen mit Migrationshintergrund.
- Pinc Music steht für „Plattform für inklusive Musik“. In der Datenbank findet ihr eine große Auswahl an inklusiven Musiker:innen, Bands und anderen Musikprojekten. Inklusive Musik bedeutet, dass Menschen mit und ohne formal anerkannte Behinderung zusammen Musik machen.
- Die Initiative Bildung trifft Entwicklung hat in Zusammenarbeit mit Engagement Global eine Datenbank mit Referent:innen des Globalen Südens zu nachhaltigkeitsbezogenen Themen aufgesetzt. Es kann nach Themenschwerpunkten und Ziel- bzw. Altersgruppe gesucht werden. Für den Raum Hamburg sind ca. 130 Referent:innen eingetragen.
- Die Initiative music is her passion e.V. aus Berlin setzt sich für Gleichberechtigung in der Musikbranche ein und gibt FLINTA*-Personen sowie LGBTIQ+ Menschen über unterschiedliche multimediale Formate Raum, sich und ihre Kunst zu präsentieren.