Nachhaltiger Büroalltag

Der Arbeits- und Büroalltag der Organisation wird klimafreundlich und ressourcenschonend gestaltet.

Es gibt zahlreiche Initiativen, die gebrauchte und funktionsfähige Laptops aufbereiten und dafür sorgen, dass sie für den guten Zweck weiterverwendet werden können. Das Projekt Hey Alter! unterstützt mit gespendeten Laptops Schüler*innen, deren Familien kein Geld für die benötigte Ausstattung haben, um am digitalen Unterricht teilnehmen zu können. Der Hamburger Standort des Projekts wird von Mook wat e.V. unterstützt.

Labdoo ist ebenfalls ein gemeinnütziges Projekt, das gebrauchte Laptops, Tablets und Co. für Bildungsprojekte und Schulen weltweit aufbereitet.

Das Sozialunternehmen AfB kauft gebrauchte (Firmen-)Hardware an, repariert und vermarktet sie neu. Das Unternehmen aus Düren, in Nordrhein-Westfalen, beschäftigt selbst in etwa zur Hälfte Menschen mit Behinderung.

Oft wird ein hoher Stromverbrauch im Büro Verbrauchern wie Computern, Kopierern, Druckern oder Kaffeeautomaten zugeschrieben. In der Realität ist jedoch die Beleuchtung mit ca. 35% des Gesamtverbrauchs der größte Stromfresser. Auf effizientere Leuchtmittel umzusteigen, ist ein guter Anfang, aber damit sind die möglichen Stromeinsparungen im Bereich “Beleuchtung am Arbeitsplatz” noch längst nicht ausgeschöpft: mit einem durchdachten Beleuchtungskonzept, welches möglichst viel Tageslicht nutzt, und einer intelligenten Steuerung lässt sich gerade in Büros sehr viel Strom sparen.

Um den Handlungsbedarf realistisch einzuschätzen, ist es ein sinnvoller erster Schritt, sich einen Überblick über den gegenwärtigen Verbrauch zu verschaffen:

  • Wann und wie lange brennen die Lampen?
  • Und wie viel Energie wird nur dafür verbraucht?

In einem zweiten Schritt sollte der tatsächliche Bedarf analysiert werden:

  • Wie viel Licht wird am Arbeitsplatz tatsächlich benötigt?
  • Muss ein Raum großflächig erleuchtet sein?
  • Oder reicht eine punktuelle Beleuchtung am Arbeitsplatz aus?
  • Wo wird eine variable Zusatzbeleuchtung benötigt?

Bezüglich der Mindesthelligkeit, also wie viel Licht am Arbeitsplatz benötigt wird, macht der Gesetzgeber je nach Branche eindeutige Vorgaben – geregelt u. a. durch das Arbeitsschutzgesetz und die Arbeitsstättenverordnung. Denn: Ist der Arbeitsplatz nicht gut beleuchtet, steigt das Risiko von Unfällen, die Augen ermüden schneller, die Qualität der Arbeit nimmt ab, Fehler häufen sich.

Tageslicht effizient nutzen
Wie viel Tageslicht am Arbeitsplatz ankommt, ist weitgehend abhängig von unveränderlichen Gegebenheiten wie den Raumgrößen und -höhen, den Fensterflächen und der Lage des Büros. Bei Neubau oder Umzug sollte deshalb ein besonderes Augenmerk auf die Tageslichtverhältnisse im Gebäude gelegt werden und evtl. ein Lichtplaner mit ins Boot geholt werden. Doch auch bei Bestandsgebäuden lassen sich noch viele Faktoren optimieren:

  • Arbeitsplätze möglichst in Fensternähe platzieren
  • auf „Lichtschlucker“ wie Trennwände oder dunkle Möbel, Teppiche und Tapeten verzichten
  • Wände in hellen, lichtreflektierenden Farben gestalten
  • Fensterbänke freihalten von Gegenständen, die den Arbeitsplatz verschatten
  • auf regelmäßige Reinigung der Fenster achten

Beleuchtung nach Bedarf ein- und ausschalten
Lampen sollten nur dann eingeschaltet sein, wenn sie tatsächlich benötigt werden. Ist das Großraumbüro hell erleuchtet, nur weil ein Mitarbeiter Licht am Arbeitsplatz braucht? Brennt das Licht in Flur, Tiefgarage und Toilette ununterbrochen, obwohl es jeweils nur kurz benötigt wird? Schaltet sich das Licht im Aufzug aus, wenn keiner fährt, oder brennt es 24 Stunden am Tag?
Es gibt viele technische Hilfsmittel zur Lösung dieser Probleme: Zeitschaltuhren, Abschaltautomatiken, Präsenzmelder und sensorgesteuerte Dimmer bei ausreichendem Tageslicht. Hinzu kommen intelligente Lichtsysteme und neuartige Technologien, die beispielsweise den Stromfluss des Leuchtmittels für Nanosekunden unterbrechen und so den Stromverbrauch um bis zu 40% reduzieren.

Vielen ist bekannt, dass in den letzten 10 Jahren die “herkömmliche Glühlampe” per EG-Verordnung schrittweise vom Markt genommen wurde. Grund dafür ist, dass sie im Vergleich zu anderen Leuchtmitteln eine zu geringe Energieeffizienz besitzt. “Herkömmliche Standard-Glühlampen wandeln nur etwa fünf Prozent ihrer aufgenommenen Elektroleistung in Licht um. Moderne Energiesparlampen, also effiziente Ausführungen von Kompaktleuchtstoff- und LED-Lampen, haben deutlich weniger Verluste und einen um rund 70 bis 80 Prozent geringeren Stromverbrauch. So lässt sich mit ihnen Energie sparen – bei weitaus höherer Lebensdauer der Lampen”, schreibt etwa das Umweltbundesamt.

Um Energie zu sparen, sollten alle Leuchtmittel, die länger als eine halbe Stunde täglich brennen, ersetzt werden. Ziel ist es, im Privathaushalt aber auch im Büro das nachhaltigste Leuchtmittel für den jeweiligen Verwendungszweck zu wählen:

LED-Lampen

  • Lebensdauer bis zu einem bestimmten Verlust der Leuchtkraft: bis zu 100.000 Stunden (mehr Informationen hier)
  • teilweise dimmbar
  • für alle Bereiche geeignet
  • Energieeinsparung im Vergleich zur herkömmlichen Glühlampe (bei gleicher Helligkeit) bis ~ 85 Prozent.
  • Weiterer Vorteil gegenüber anderen Energiesparlampen: enthalten kein Quecksilber

Kompaktleuchtstofflampen

  • mittlere Lebensdauer*: 6.000 bis 15.000 Stunden je nach Typ brauchen sie zwischen 15 Sekunden und mehreren Minuten, um hell zu werden
  • teilweise dimmbar
  • Vor allem für Räume, die längere Zeit am Stück genutzt werden (z. T. mit Schutzkolben) verwendbar.
  • Energieeinsparung im Vergleich zur herkömmlichen Glühlampe (bei gleicher Helligkeit) bis ~ 80 Prozent.

Halogenglühlampen

  • mittlere Lebensdauer*: 2.000 bis 4.000 Stunden
  • dimmbar
  • geeignet für Flur, Treppenhaus, Bad
  • Energieeinsparung im Vergleich zur herkömmlichen Glühlampe (bei gleicher Helligkeit) nur bis 25 Prozent. Deshalb sind sie nach EG-Verordnung keine Energiesparlampen.

Wer noch die herkömmlichen Glühlampen auf Lager hat, kann diese noch aufbrauchen. Sie eignen sich dann vor allem in Abstellkammern, Lagern und wenig genutzten Neben- oder auch Kellerräumen. Da hier nur kurzzeitig und unregelmäßig Licht eingeschaltet wird, gibt es kaum Auswirkungen auf den Stromverbrauch.

Energiesparlampen sind in der Anschaffung zwar teurer als es herkömmliche Glühlampen waren; die Kosten amortisieren sich aber durch die Einsparung an Energiekosten nach kurzer Zeit. Auf Seite 20 dieser Broschüre macht das Umweltbundesamt eine entsprechende Vergleichsrechnung.

Achtung! LED- und andere Energiesparlampen dürfen nicht über den Restmüll oder Glascontainer entsorgt, sondern müssen bei einer geeigneten Sammelstelle abgegeben werden.

Weitere nützliche Tipps zum Stromsparen mit den richtigen Leuchtmitteln findet ihr hier.

  • Bezieht eure Organisation für die Büroräume zertifizierten Ökostrom?
  • Lüftet ihr effizient und sparsam, d.h. alle halbe Stunde fünf Minuten stoßlüften? 

  • Schaltet ihr alle elektrischen Geräte ab, sobald ihr das Büro verlasst? 

  • Nutzt ihr für die Bürobeleuchtung LEDs? 

  • Verwendet ihr ausschließlich zertifiziertes Recyclingpapier und auch das sparsam? 

  • Sorgt ihr dafür, dass die Innenraumluft konstant gut ist und ihr z.B. Drucker nicht im selben Raum nutzt, in dem ihr auch arbeitet? 

  • Ist die Handseife auf den Toiletten biologisch abbaubar und vegan produziert? 

  • Verwendet ihr zertifiziertes Hygiene- bzw. Klopapier aus recycelten Fasern? 

  • Sind auf den Toiletten wassersparende Wasserhähne installiert?  

  • Nutzt ihr biologisch abbaubare und vegane Reinigungsmittel in der Küche? 

  • Sind eure Bürosnacks und Kaffee fair gehandelt worden? 

  • Esst ihr im Büro gemeinsam vegetarisch oder vegan, regional und saisonal? 

  • Trinkt ihr vor allem Leitungswasser? 

  • Meidet ihr kollektiv Einwegplastik als Verpackungsmaterial? 

  • Repariert ihr eure elektronischen Geräte, bevor ihr neue anschafft? 

  • Schafft ihr ausschließlich zertifizierte Büroausstattung an, die aus ressourcenschonenden Materialien hergestellt worden ist? 

  • Trennt ihr in allen Büros euren Abfall und sorgt für die fachgerechte Entsorgung? 

  • Ist euer Unternehmen oder eure Organisation bei einer nachhaltigen Bank?  

  • Nutzt ihr einen Webhostingservice, der Ökostrom bezieht?

Anlaufstellen für nachhaltige Software und Ökohosting-Anbieter*innen, die Beschaffung von Bürobedarf, IT und Mitarbeiter*innen-Verpflegung sowie weitere Dienstleistungen für den Arbeitsalltag findet ihr übrigens hier in unserer Tatenbank unter “Büroalltag”.

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Weitere Maßnahmen

Arbeitsschutz der Mitarbeitenden

Nachhaltige Speisen und Getränke

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