Es werden Maßnahmen beim Speisen- und Getränkeangebot ergriffen, um Abfall durch Geschirr und Verpackungen zu reduzieren.
Selbst wenn Einweggeschirr auf Veranstaltungen aus Pappe oder kompostierbaren Kunststoffen hergestellt worden ist, wird der damit entstandene Abfall normalerweise im Restmüll entsorgt. Durch die Speisereste, die z.B. an Pappe kleben bleiben – wie in einem Pizzakarton – lässt sich das Material nicht mehr sortieren und auch nicht mehr gut recyceln.
Anstatt klassischem Plastikgeschirr haben viele Standbetreiber*innen auf kompostierbare Kunststoffe umgestellt. Prinzipiell ist die Kompostierung von biologisch abbaubarem Plastik möglich, dauert aber länger als bei herkömmlichen Bioabfall. In den meisten Kompostierungsanlagen wird das Einweggeschirr daher nach der regulären Kompostierungszeit abgesiebt und (ebenfalls) als Restabfall verbrannt.
Hersteller*innen von kompostierbaren Gefäßen und Besteck empfehlen deshalb am ehesten, den Abfall über die Wertstoffsammlung, d.h. über den „gelben Sack“ zu entsorgen. Aber auch hier sorgen die Speisereste dafür, dass das Material nicht mehr gut sortiert und recycelt werden kann und dann am ehesten in der thermischen Verwertung landet, d.h. verbrannt wird.
Vor allem mit dem erhöhten Infektionsschutz auf Veranstaltungen wird der Einsatz von Einweggeschirr attraktiv. Im Grundsatz bleibt aber das Prinzip nach wie vor, dass jeder Abfall, der nicht unbedingt notwendig wird, vermieden werden sollte.
Das ist leicht zu realisieren, wenn Schälchen, in denen Lebensmittel ausgegeben werden essbar sind.
Es gibt auch kompostierbares Einweggeschirr, das zwar grundsätzlich kompostierbar ist, aber häufig in den vorhandenen Müllverwertungsanlagen aufgrund anhaftender Speisereste oder wegen der verlängerten Kompostierungsdauer nicht recycelt werden kann und letztlich verbrannt wird. Die gleiche Herausforderung bei der Verwertung trifft auf Teller und Besteck aus Karton zu.
Das bedeutet für Veranstalter*innen, dass die Verwertung der ausgegebenen Materialien in jedem Fall mitgedacht werden sollte, bevor sie beschafft werden. Daher gibt es auch Einweg-Systeme, die die Entsorgung gleich “mitliefern”, wie Ökodishes.
Die ETH Zürich hat sich hier unterschiedliche Materialien näher angeschaut. Das Ergebnis der Recherche ist, dass unter den Einwegmaterialien unbeschichteter Karton in der Ökobilanz die beste Wahl ist. Wenn der Karton auch zur Ausgabe von Flüssigkeiten geeignet sein soll, dann sollte die Beschichtung aus Stärke (PLA) sein. Im Vergleich zu mehrfach eingesetztem Geschirr schneiden Einwegmaterialien in ihrer Ökobilanz trotzdem schlechter ab.
Auf den Seiten 11 bis 18 werden beinahe alle relevanten Verpackungsmaterialien, die potentiell für Veranstalter*innen infrage kommen, verglichen. Sobald das „Wunschmaterial“ für die Ausgabe von Lebensmittel feststeht, lohnt es sich einen Blick in die Tabelle zu werfen, um die dazu passende Bewertung des Materials nachzuschauen.
Mehrwegsysteme wie ReCup sind auch unter Corona-Bedingungen einsetzbar und eine sinnvolle Lösung. Der benutzte Kaffeebecher kann verschmutzt und kontaktlos z.B. über einen Behälter vor der Theke zurückgegeben werden, sodass ein neuer mit dem Heißgetränk ausgegeben werden kann.
Essbares Geschirr ist vermutlich einer der spannendsten Wege, um Abfall durch Verpackungsmüll zu vermeiden. Waffeln, in der Eiskugeln ausgegeben werden, werden ja bereits nahezu in jedem Eisladen angeboten. In anderen Formen sind Waffeln auch für anderes Fastfood geeignet.
Tutaka hat darüber hinaus essbares Geschirr und Besteck mit ausführlichen Beschreibungen zusammengestellt: https://tutaka.com/marktplatz/gastronomie/. Darunter finden sich essbare Löffel mit unterschiedlichen Geschmäckern, Teller und Besteck aus Weizenkleie und essbare Schalen, die im Geschmack Brot ähneln.
Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei: