Oft wird ein hoher Stromverbrauch im Büro Verbrauchern wie Computern, Kopierern, Druckern oder Kaffeeautomaten zugeschrieben. In der Realität ist jedoch die Beleuchtung mit ca. 35% des Gesamtverbrauchs der größte Stromfresser. Auf effizientere Leuchtmittel umzusteigen, ist ein guter Anfang, aber damit sind die möglichen Stromeinsparungen im Bereich „Beleuchtung am Arbeitsplatz” noch längst nicht ausgeschöpft: mit einem durchdachten Beleuchtungskonzept, welches möglichst viel Tageslicht nutzt, und einer intelligenten Steuerung lässt sich gerade in Büros sehr viel Strom sparen.
Um den Handlungsbedarf realistisch einzuschätzen, ist es ein sinnvoller erster Schritt, sich einen Überblick über den gegenwärtigen Verbrauch zu verschaffen:
- Wann und wie lange brennen die Lampen?
- Und wie viel Energie wird nur dafür verbraucht?
In einem zweiten Schritt sollte der tatsächliche Bedarf analysiert werden:
- Wie viel Licht wird am Arbeitsplatz tatsächlich benötigt?
- Muss ein Raum großflächig erleuchtet sein?
- Oder reicht eine punktuelle Beleuchtung am Arbeitsplatz aus?
- Wo wird eine variable Zusatzbeleuchtung benötigt?
Bezüglich der Mindesthelligkeit, also wie viel Licht am Arbeitsplatz benötigt wird, macht der Gesetzgeber je nach Branche eindeutige Vorgaben – geregelt u. a. durch das Arbeitsschutzgesetz und die Arbeitsstättenverordnung. Denn: Ist der Arbeitsplatz nicht gut beleuchtet, steigt das Risiko von Unfällen, die Augen ermüden schneller, die Qualität der Arbeit nimmt ab, Fehler häufen sich.
Tageslicht effizient nutzen
Wie viel Tageslicht am Arbeitsplatz ankommt, ist weitgehend abhängig von unveränderlichen Gegebenheiten wie den Raumgrößen und -höhen, den Fensterflächen und der Lage des Büros. Bei Neubau oder Umzug sollte deshalb ein besonderes Augenmerk auf die Tageslichtverhältnisse im Gebäude gelegt werden und evtl. ein Lichtplaner mit ins Boot geholt werden. Doch auch bei Bestandsgebäuden lassen sich noch viele Faktoren optimieren:
- Arbeitsplätze möglichst in Fensternähe platzieren
- auf „Lichtschlucker“ wie Trennwände oder dunkle Möbel, Teppiche und Tapeten verzichten
- Wände in hellen, lichtreflektierenden Farben gestalten
- Fensterbänke freihalten von Gegenständen, die den Arbeitsplatz verschatten
- auf regelmäßige Reinigung der Fenster achten
Beleuchtung nach Bedarf ein- und ausschalten
Lampen sollten nur dann eingeschaltet sein, wenn sie tatsächlich benötigt werden. Ist das Großraumbüro hell erleuchtet, nur weil ein Mitarbeiter Licht am Arbeitsplatz braucht? Brennt das Licht in Flur, Tiefgarage und Toilette ununterbrochen, obwohl es jeweils nur kurz benötigt wird? Schaltet sich das Licht im Aufzug aus, wenn keiner fährt, oder brennt es 24 Stunden am Tag?
Es gibt viele technische Hilfsmittel zur Lösung dieser Probleme: Zeitschaltuhren, Abschaltautomatiken, Präsenzmelder und sensorgesteuerte Dimmer bei ausreichendem Tageslicht. Hinzu kommen intelligente Lichtsysteme und neuartige Technologien, die beispielsweise den Stromfluss des Leuchtmittels für Nanosekunden unterbrechen und so den Stromverbrauch um bis zu 40% reduzieren.