Anti-diskriminierende Öffentlichkeitsarbeit

Die Öffentlichkeitsarbeit auf allen Kommunikationskanälen erfolgt nach anti-diskriminierenden Kommunikationsregeln und mit gendersensibler Sprache.

Diskriminierung kann unterschiedliche Formen annehmen. Eine davon ist Sprache und die Worte, die wir wählen. Sprache beeinflusst unser Denken: Es ist deshalb essenziell, in tagtäglicher Kommunikation Ausdrücke und Begriffe zu wählen, die z.B. Menschen religiöser Gemeinschaften oder mit Behinderungen nicht diskriminieren, um Diskriminierung gesamtgesellschaftlich zu verhindern. 

Dies sollte sich auch in den Kommunikationsregeln auf euren Social Media-Kanälen und bei der Erstellung von Werbematerialien und Informationen für eine Veranstaltung widerspiegeln. Im Reiter unten könnt ihr euch auf diversen Seiten zu dem Thema, passenden Ausdrucksweisen und Reaktionen auf diskriminierende Sprache informieren.

Einfache Schriftsprache ist geeignet, um Nicht-Muttersprachler:innen und Menschen mit geringer Lesekompetenz den Zugang zu Inhalten auf einer Veranstaltungswebsite zu ermöglichen. Leichte Sprache kann für Texte im Internet, aber auch auf gedruckten Informationsmaterialien angewendet werden. Schwere Sprache kann also eine Barriere sein. Leichte Sprache kann helfen, diese Barrieren abzubauen.

Was sind die Grundregeln Leichter Sprache?

Texte in Leichter Sprache verwenden keine Abkürzungen, Verneinungen oder Genitive. Lange Sätze werden vermieden und jeder Satz sollte nur eine eindeutige Aussage enthalten. Es sollten bekannte Wörter und eine große und deutliche Schrift verwendet werden. Viele Absätze und Überschriften, sowie genug Abstand zwischen den Zeilen helfen beim Lesen. Grundsätzlich wird empfohlen, Informationen für unterschiedliche Sinne zugänglich zu machen, also Bilder und Text zu nutzen. Das Netzwerk Leichte Sprache stellt u.a. zu den Regeln weitere Informationen zur Verfügung. 

Gendersensible Sprache kann als Instrument dienen, sich gegen Diskriminierung und für Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen. Im Reiter unten haben wir weiterführende Seiten gesammelt, die Formulierungshilfen und Informationen bieten.

Warum gendergerechte Sprache?

Die Debatte um gendergerechte Sprache nimmt immer wieder an Fahrt auf. Viele Menschen regen sich über die „Verunstaltung der deutschen Sprache“ auf und zweifeln die Notwendigkeit gendergerechter Sprache an. Warum es dennoch gendergerechter Sprache bedarf, haben die Autor:innen von geschickt gendern auf ihrer Homepage zusammengefasst:

  1. Sprache beeinflusst unser Denken.
    Durch Sprache entstehen Bilder in unseren Köpfen. Werden nur Männer genannt, spiegelt sich das in unseren gedanklichen Vorstellungen wider. Das widerspricht oftmals der Realität, da in den meisten Bereichen unserer Gesellschaft bereits alle Personen, unabhängig davon welches Geschlecht sie haben, präsent sind.
  2. Frauen und Menschen anderer Geschlechter nicht nur mitmeinen.
    Oft wird die maskuline Form geschrieben, die feminine oder andere Formen nur mitgemeint. Texte richten sich aber fast immer an alle Personen, egal, welches Geschlecht sie haben. Damit sich Frauen und andere Geschlechter auch angesprochen fühlen, sollten sie auch explizit genannt und somit sichtbar werden, z.B. durch genderneutrales Formulieren oder durch den Genderstern.
  3. Demokratisch schreiben.
    Die Nennung aller Geschlechter drückt die Gleichstellung von Frauen, Männern und Menschen anderer Geschlechter als demokratisches Prinzip und demokratische Haltung aus. Gendergerechte Sprache zeigt Wertschätzung gegenüber allen Menschen, unabhängig ihres Geschlechts.
  4. Stereotype Rollenbilder aufheben.
    Durch die Adressierung und Nennung von Menschen aller Geschlechter werden stereotype Rollenbilder aufgehoben. Gendergerechte Sprache macht deutlich, dass Menschen aller Geschlechter für verschiedene Tätigkeiten geeignet und befähigt sind.

Schaut zu diesem Themenfeld in unserer Maßnahme „Barrierefreies Informationsmaterial und Kommunikation“ vorbei!

Ein paar Infos zusammengefasst…

Bei der barrierefreien Gestaltung von Informationsmaterial ist grundsätzlich darauf zu achten, dass Informationen sowohl visuell als auch auditiv vermittelt werden, z.B. in Form von Simultanübersetzung in Gebärdensprache oder Über- oder Untertitelung. Die barrierefreie Gestaltung eurer Website bzw. von Online-Inhalten gehört ebenfalls zu diskriminierungsfreier Öffentlichkeitsarbeit. In der oben verlinkten Maßnahme findet ihr Links und Adressen zum Schnelltesten eurer Website und mit weiteren Informationen und Hilfestellungen zur Gestaltung.

Wenn ihr euch tiefergehend mit dem Thema beschäftigen möchtet, bietet die Bundesfachstelle Barrierefreiheit auf ihrer Webseite unter dem Stichwort Information/Kommunikation einen guten Überblick sowie hilfreiche Links.

Anti-diskriminierende Sprache einsetzen

Leichte Sprache

  • Hep Hep Hurra e.V. – umfangreiche Werkzeugkiste für die Umsetzung Leichter Sprache
  • Projekt Hurraki – ein Projekt des Hep Hep Hurra e.V.: das Wiki dient als Wörterbuch für Leichte Sprache und zeigt eindrücklich, wie Texte verständlicher geschrieben und welche alternativen Wörter genutzt werden können
  • Netzwerk Leichte Sprache – informiert über die Regeln Leichter Sprache und bietet Angebote darüber hinaus an

Gendersensible Sprache einsetzen

  • Geschickt Gendern – Wörterbuch: gendersensible Begriffe wählen
  • Gender Leicht – Tipps und Tools, um diskriminierungsfrei zu schreiben
  • Genderdings – Antworten auf antifeministische Behauptungen und umfangreiches Wörterbuch
  • Gender Mediathek der Heinrich-Böll-Stiftung für geschlechterpolitische Lehr- und Lernmaterialien
  • Gender Glossar – Open Access Journal zu Gender und Diversity im intersektionalen Diskurs
  • SexismusLexikon – Tools für den Sexismus-Test, Kampagnen, Best Practice Beispiele

Barrierefreie Öffentlichkeitsarbeit

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:
Anti-Diskriminierung auf der Veranstaltung
Erreichbarkeit von Nebenveranstaltungen